Tag 5

Erika, meine Liebe!
Tagebuch
Erzähl es nicht weiter aber dieses Karnickel hat gut geschmeckt. Und das Beste ist, ich hab ein ruhiges Plätzchen gefunden, wo ich fern ab von den Beobachtungen der Mapori ein Feuer machen konnte.

Diese Mahlzeit hätte auch meinen Herren satt und zufrieden gemacht. Karnickel im Kräutermantel mit Nussfüllung auf gebratenen Wurzelgemüse. Die Innereien habe ich zu einer kleinen aber feinen Bratwurst verarbeitet, die ich mit den restlichen Kräutern verfeinert habe. Und die werde ich heute zum Frühstück verspeisen, nachdem ich sie die halbe Nacht im Rauch meines Feuers geräuchert hatte. Und die Knochen und den Schädel werde ich mir nachher auskochen. Mal sehen ob der Wald mir nachher noch ein paar Wurzeln schenkt.

Dann habe ich einen Entschluss gefasst. Nachdem ich nicht vorhabe 1000 Jahre zu warten, bis das nächste Mal jemand mit dem Schiff auf diesen Teil der Insel reist, werde ich entweder das Holzfällergebiet des zweiten Siegers suchen oder die Baumwolleplantagen des dritten Siegers. Nachdem der erste Sieger nicht so gut mit uns konnte, gehe ich davon aus, dass ich nicht über die Handelsstrasse zum Hafen gehen kann ohne dass ich von den dunklen Gestalten der Finsternen aufgehalten werde. Ich kann nur sagen, wie es auf Primum war, da gingen die Kämpfe um jeden Meter der Handelsstrasse weiter.

Ich gehe aber davon aus, dass die Freien sich so schnell wie möglich ihre Anlegestelle ausbauen werden, um ihr sauer verdientes Holz von der Insel zu schaffen. Weil den dünnen Steg, der eigens für den Wettbewerb errichtet wurde, haben die Mapori mittlerweile abgebaut und in den Kreislauf zurückgeführt. Was auch immer das heißen mag.

Ich habe mir überlegt, dass ich an der Küste entlang gehe. Das Blöde ist nur, ich muss dabei das Gebiet der Mapori irgendwie hinter mich bringen. Durchqueren würde ich wahrscheinlich nicht überleben. Deshalb versuche ich es zu umgehen, in dem ich an der Küste bleibe.

Aber vorher muss ich alles zusammenpacken, was sich lohnt mitzuschleppen.


Ich geb die Hoffnung nicht auf, dich eines Tages wieder zu sehen.


Der Elmar, Abenteurer deines Herzens