Geeignetes Wesen weiblicher Natur,
gestern erblickte ich Deinen wohlgeratenen Leib als Du einen Recken heiltest. Die flinke und geschickte Art Deiner Bewegungen verriet mir die Grazie die Deinem Wesen innewohnt. Sofort wurde mir klar wie gut sich unsere Veranlagungen ergänzen. Bist Du nicht auch dieser Ansicht? Stelle Dir nur die Qualität unserer Nachkommen vor! Sie wären nicht nur die hübschesten sondern auch die ersten in den schönen Künsten, von der Klasse ihrer Wissenschaftlichen Fähigkeiten ganz zu schweigen! Sorge Dich nicht wegen den weltlichen Dingen! Lass mich Dir unsere zukünftige Lebensart schildern. Du bewirtschaftest einen kleinen Haushalt auf Benu und sorgst für die Bübchen die Du mir gebären wirst. Sorge Dich nicht des Goldes wegen, für Dein auskommen wird gesorgt sein. Auch ich werde euch wenn es mir meine Pflichten erlauben so oft als möglich besuchen, auch wenn ich mich nicht zu Dir bekennen kann. Das würden die Oberen verbieten. Wenn Du die Vortrefflichkeit unserer Vereinigung erkannt hast, gebe mir Bescheid auf das wir uns am Baume treffen um flugs zur Tat zu schreiten. Wir dürfen nicht zögern die Welt mit unserem Nachwuchs zu beglücken und die offenbare göttliche Vorsehung erfüllen die uns auferlegt wurde.
Dein feuriger Vogel
Aus der Abteilung: Liebesbriefe von Primum
[Auf einem Stück Pergament findet sich folgende Notiz]
Bo’Bao’Or - (wörtlich) Gutes Feuer Gutes Spiel Trinken
Hier haben wir ein Wort, bei dem man die Entstehung im Prinzip ganz einfach nachvollziehen kann. Dazu schauen wir uns zuerst die zentrale Silbe an:
Zusammen mit der nächsten Silbe Bo, was wörtlich wohl so viel heißt wie Gutes Feuer, erhalten wir das Wort:
Damit erhalten wir als Bedeutung:
Eine kleine Warnung möchte ich dem Suchenden mit auf dem Weg geben. Die Worte Feier und Fest sind vielleicht ein wenig harmlos um den Zustand zu beschreiben, in dem sich ein feiernder Uth Stamm befindet.
Ich hoffe dem werten Leser ein wenig meines Wissen geteilt zu haben,
gezeichnet
Tir Bel'Sal
Erster Schreiber der Expeditionstruppen
[Anmerkung in einer anderen Schrift]
Das mit dem Feuer-werden als Wort für trinken ist kein Witz. Man muss sich nur klar machen, dass die Uth gegenüber den meisten Giften unempfindlich sind, um sich vorzustellen was bei so einem Fest getrunken wird. Ich kann die Teilnahme nur mit einem guten Heiler oder Alchemisten empfehlen, der die schlimmsten Nebenwirkungen abzumildern vermag.
Jemand hat gehört, dass jemand gehört hat, dass...
Jemand hat gehört, dass jemand gehört hat, dass jemand jemanden dafür bezahlt hat, auf die Insel der Uth zu Reisen, um hinter dem Rücken vom Phoenix des Südens eine ganz und gar geheime Geheimkarte von der Insel zu erstellen, wenn der Phönix davon Wind bekommt, dann gibts aber ein Donnerwetter.
Jemand hat gehört, dass jemand gehört hat, dass ein Phoenix zu einem Epistem gesagt hat, dass das Fertigen einer Karte der Insel Primum genauso sinnvoll wäre, wie ein Epistem der werder Lesen noch schreiben könne.
Jemand hat gehört, dass jemand gehört hat, dass jemand jemanden dafür bezahlt hat, auf die Insel der Uth zu Reisen und hinter dem Rücken vom Phoenix des Südens eine ganz und gar geheime Diebesgilde zu gründen.
Jemand hat gehört, dass jemand gehört hat, dass die Gründung einer Diebesgilde, egal ob geheim oder ganz geheim, oder ganz und gar geheim, völlig irrelevant wäre, weil es bereits eine Diebesgilde gibt, die sich bereits vor tausend Jahren auf allen 10 Inseln etabliert hat.
Jemand hat gehört, dass jemand gehört hat, dass die GGGDG (Ganz und gar geheime Diebesgilde) eine Untergruppe von der GGGGG, die ganz und gar geheime Geheimgilde, ist. Diese geheime Gilde ist so geheim, dass sich die Mitglieder dieser Gilde nicht mal erkennen würden, wenn sie sich gegenüberstehen.Böse Zungen behaupten, es läge daran, dass die Herrschaften von der GGGGG sich immer völlig dunkel kleiden und sich dann die Mützen und Kapuzen tief ins geschwärzte Gesicht ziehen, wenn sie sich um Mitternacht in stürmischen Gewitternächten an der großen Eiche treffen.
Jemand hat gehört, dass jemand gehört hat, dass die große Eiche gar keine Eiche ist, sondern eine Buche. Ferner wäre es ganz schön fahrlässig sich Nachts im Dunkeln vorallem in Gewitternächten unter einer Eiche zu treffen, das wäre ja mehr als lebensgefährlich.
Jemand hat gehört, dass jemand gehört hat, dass das Gründen einer Gilde unter den wachsamen Augen des Phoenix des Südens nur möglich wäre, wenn diese Gilde mindestens 4 lebende Gründungsmitglieder mit ausreichender Berufserfahrung vorweisen kann.
Jemand hat gehört, dass jemand gehört hat, dass es früher einmal eine ganz und gar geheime Zeitungsgilde gegeben haben soll. Diese Geheimgilde hat geheime Nachrichten geschrieben und sie in Backwerk versteckt haben, um sie vor den wachsamen Augen des Phoenix und vorallem der Episteme zu verbergen. Die geheime Losung für ein geheimes Nachrichtenbrot war: 'Ein Brot zum Eigendarf, bitte!'
Jemand hat gehört, dass jemand gehört hat, dass ein Brot zum Eigenbedarf grundsätzlich nur die Losung einer Untergrundbäckerei sei, die zur Wertbewerbsverzerrung im Insulanischen Großhandel Untergrundbrot herstellt, um den Preis für Grundnahrungsmittel für die Wettbewerbsteilnehmer zu drücken.
Feuer meines Herzens
Seit dem Tag, an dem ich dich zum ersten Mal erblicken durfte, ist mein Herz entfacht und brennt seither lichterloh. Doch jede Nacht, in der ich alleine bin, fehlt mir die Wärme deines Herzens so sehr, dass mir die Luft zum Atmen fehlt, so wie dem jungen Spross die Erde zum Leben. Doch am Morgen, wenn die Sonne aufgeht und auf mich hernieder scheint, keimt die Hoffnung in mir auf, dass mein inständiges Bitten erhört wird. Ich hoffe jeden Tag, wenn mich meine Füße zur nächsten Schlacht tragen, dass ich deine liebliche Stimme hören darf und dass dein liebreizendes Wesen, die Sonne noch mehr zum Erstrahlen bringt. So treibt es mich immer und immer wieder in die Schlacht, in der Hoffnung, dass dein Blick mich findet und dein Lächeln mein Herz auf ein Neues zum Lodern bringt. Und so brennt es jeden Tag nur für dich! Deine Blicke geben dem Feuer in meinem Herzen die Nahrung und wie das Feuer das Holz verzehrt, so verzehre ich mich nach dir.
Mir ist klar, dass weder meine Taten, noch meine Worte die Kluft zwischen unseren Lagern überbrücken mögen. Doch sehne ich mich nach deiner Liebe so sehr, wie die Blumen jede Nacht die Strahlen der Sonne vermissen und wie die Sonne im tiefsten Winter das Blühen der Natur vermisst. Nun scheint es mir so, dass meine Liebe nie erwidert werden wird, wenn ich dir nicht mein Herz ausschütte. So mögen meine Worte nur ein Bruchteil dessen sein, was in meinem Herzen vorgeht. Jeder meiner Gedanken, denke ich nur, um ihn dir zum Gefallen zu gereichen. Und jede meiner Taten, tue ich nur für dich, um dir meine Liebe zu beweisen. Auch wenn diese in der Vergangenheit seltsame Formen angenommen haben mögen, so tat ich alles nur, weil mein Verstand über allen Wolken schwebt. Jeden Tag, an dem du meine immerwährende Liebe nicht erwiderst, bricht ein kleines Stück meines Herzens ab und die Essenz meiner Liebe scheint für immer verloren.
Meine Angst gilt dem Moment an dem nichts mehr von meinem Herzen übrig ist, weil mir dann nichts mehr bleibt in meinem Leben, als nur der Trümmerhaufen meines Herzens in meiner Brust. So sind die Bruchstücke meines Herzens, mir jetzt schon so schwer, dass ich die Last kaum mehr zu tragen vermag. Aber doch trage ich deinen Liebespfand immer an meinem in Einsamkeit zerbröckelnden Herzen, auch wenn du es in der Wut nach mir geworfen hast, habe ich im Glitzern deiner Augen das Feuer gesehen, dass schon seit einer Ewigkeit in meinem Innersten brennt. Mein Leben ist trostlos und leer, ohne deine Liebe. Ohne Dich an meiner Seite, ist mein Leben nichts wert. So zieht es mich in die Kühle des Waldes, um das Lodern zu besänftigen und um mein Leiden zu lindern. Zu meinen Göttern betend, werde ich auf allen Vieren dahin kriechen und an meinem Ziel werde ich ausharren, bis mein Flehen erhört wird. Die Essenzen meiner Liebe werden dir den Weg zu meinem Herzen weisen und dich zu dem Baum der ewigen Liebe führen.
In freudiger Erwartung, inständig hoffend und mit all der Liebe, die ich aufbringen kann.
Dein dich ewig liebender erster Recke
Auszug aus der Abteilung Liebesbriefe von Primum, angeblich vom ersten Streiter der Urkraft geschrieben für die erste Streiterin des Krieges, was aus dieser Liebe wurde, ist nicht bekannt.
Autor CaB
[Auf einem Stück Pergament findet sich folgende Notiz]
Tos’El - (wörtlich) Kampf des entschlossenen Geistes
Um die genauen Bedeutung des Wortes zu ergründen kann man wie immer am einfachsten, wenn man nicht gerade einen Uth-Stamm zur Beobachtung hat, die einzelnen Silben betrachten. In diesem Fall kommt man damit aber leider nicht weiter, denn es handelt sich beide den Silben um eigene, feststehende Begriffe.
Auch aus diesen einzelnen Silben kann man nicht wirklich auf die Wortbedeutung schließen. Hier kann einem nur ein Gespräch mit einem Uth weiterhelfen. Hier wird schnell klar, dass ein Tos’El immer auf einen Streit zwischen zwei männlichen Uth folgt und diesen dann schlichtet indem ein Gewinner bestimmt wird.
Damit erhalten wir als Bedeutung:
Ein Duell bei den Uth ist etwas besonderes, vielleicht gerade weil es so selten vorkommt. Das Duell folgt immer demselben Ritual und wird vom ganzen Uth-Stamm überwacht. Die beiden Kontrahenten stellen sich dafür unbewaffnet voreinander auf und beleidigen sich abwechselnd, als Antwort hat der Beleidigte einen Schlag frei, dem der andere nicht ausweicht. Das Duell geht so lange, bis das erste Blut fließt und damit den Verlierer kennzeichnet.
Alles in Allem eine erstaunlich friedliche Art mit Konflikten umzugehen, vor allem da dass Ergebnis vom Verlierer akzeptiert wird.
Ich hoffe dem werten Leser ein wenig meines Wissen geteilt zu haben,
gezeichnet
Tir Bel'Sal
Erster Schreiber der Expeditionstruppen
[Anmerkung in einer anderen Schrift]
Ich habe gesehen wie sich einer vom Lager der Urkraft mit einem der Uth angelegt hat. Ein Berg von einem Mann, aber er war kein Gegner für den Uth. Nach drei Schlägen war er mehr als froh endlich zu bluten und aufzuhören zu können. Der Uth hat nur gelacht, als er geschlagen wurde.
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