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Ausgabe Omnium im Jahr 4 des Wettstreits | |
Bericht des Hafenmeisters zu den Vorfällen auf PrimumWir gehen nun Recht in der Annahme, dass nach dem gewaltsamen Tod von Ernst Weidenpesch auch Hennes Wiesendrang im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Leben gerissen wurde. Die Hafenarbeiter bildeten nach einem erbitterten Streik eine Suchmannschaft. Nach dem Finger und der ganzen Hand ist nun auch der Kopf des Hafenarbeiters Hennes Wiesendrang aufgetaucht. Der Kopf lag unweit der Leiche von Gustav Rübenhart. Der Anführer der Suchmannschaft Gustav Rübenhart war ähnlich zerstückelt, wie die Leiche des armen Ernst Weidenpesch. Die Einwohner des Hafens zu Primum sind nun erstrecht verunsichert. Bereits vor dem Phönixtag tragen die Damen Asche auf der Stirn zum Zeichen, dass sie die Rauftage nicht unterstützen werden. Die Hafenmeisterei ruft in diesem Jahr zur Vorsicht zwischen den Tagen bis zum Aschedium auf. Möge der Geburtstag uns Frieden bringen und die Tage im neuen Jahr uns mehr Sicherheit geben, als die letzten Tage im alten Jahr. |
Gegendarstellung Die Hohe Kirche Lunars weist uns nochmal darauf hin, dass der Waise Nikodemus Golz aufgrund seines Werdeganges vom Waisenkind zum Menschenfreund, Arzt und Alchemisten posthum zum Weisen Lunar vorgeschlagen wurde. Bei dem Weisensprechungsverfahren der Hohen Kirche Lunars handelt es sich um eine Hervorhebung eines selbstlosen Lebens, dass im Dienste des Glaubens oder der Kinder Lunars gegeben wurde. Bei einem Waisenverfahren handelt es sich hingegen um die gewaltsame Entleibung beider Eltern und solcherlei Gesetzlosigkeiten weisen wir aufs Schärfste zurück. Möge Lunar über uns wachen und sein Licht uns unsere Wege erhellen. |
Der siebte Auszug aus dem Tagebuch des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz Einzig und allein für die Leser des Primaten der siebte und leider unvollständige Teil aus dem Tagebuch des gewaltsam aus dem Leben gerissenen Dr. Nikodemus Golz. Er lehrte uns die Umstände hinzunehmen, aber nicht die Ungerechtigkeiten des Lebens. Möge er in Frieden ruhen und möge das Licht Lunars unser Leben erhellen! 'Ich wurde älter, die Alchemie war tatsächlich eine Kleinigkeit für mich und nachdem ich in meiner Ausbildung einerseits die Gifte für meinen Gönner mischte, braute ich Heiltränke für die armen Kinder in der Gosse. Die Kinder kamen mit allerlei Wehwehchen und vor allem ihren Sorgen zu mir, denn ich hatte immer ein offenes Ohr und meistens eine Lösung für die meist nur kleinen Probleme. Das sprach sich ziemlich schnell herum und irgendwie kam Eines zum Anderen und ich hatte eine Hinterhofpraxis mit Suppenküche am Laufen. Die Akademie erkannte die zweite Einnahmequelle und der Leitspruch jeder gibt, was er geben kann, machte schnell die Runde. Der Handel mit Gefallen war an der Tagesordnung, weil zu geben hatten die Kinder oft nicht viel, aber sie waren die Augen und Ohren für mich. Weil Neuigkeiten und Gerüchte waren es, die mir eines Tages den Arsch retten würden. Ich wurde nebenbei noch von einem alten Arzt ausgebildet, der immer zu mir kam, weil er etwas zum Betäuben seiner Schmerzen brauchte. Die Schmerzen, die seine Seele in ihm verursachten. Ich betäubte ihn und er überließ mir nach und nach seine Instrumente, sein Wissen und seine Aufzeichnungen. Seinen Namen habe ich nie erfahren und er ließ mich auch nie teilhaben, an seinem Seelenleiden. Doch ich sollte schon bald herausbekommen, was das Gewissen aus einem macht in einer Stadt wie Mudea, wenn man im Grunde seines Herzens eigentlich ein ehrlicher und aufrechter Mann werden wollte und die Umstände des Gossenlebens einen zu Dingen trieben, die man nie für möglich gehalten hatte, dass man sie je tun würde. Das Einzige was ich tatsächlich nie tat, war es meinen Körper für Geld zu verkaufen. Das verhielt sich mit den Gefallen etwas anders. So war es, dass ich Dinge tat, nur eines Gefallens wegen. Und so rutschte ich immer tiefer hinein in einen Strudel aus Gefallen und Gegengefallen, so dass am Ende keiner mehr wusste, wer nun wem einen Gefallen schuldig war. Außer mir natürlich, ich fing an peinlich genau darüber Buch zu führen, wem ich was schuldig blieb und so war meine kleine lederne Kladde bald genauso berüchtigt, wie der meines Gönners. Mein Gönner kam immer seltener persönlich vorbei, schickte vielmehr seine Handlanger, um Gifte abzuholen, bis ihm zu Ohren kam, dass wir die Armen behandelten. Er war nicht wütend darüber. Keineswegs. Er gab mir seine Hand, auf die Weise, wie er es am ersten Tag auch getan hatte und sagte: ‘Wie der Zufall so will, habe ich ein paar Damen, die auch den ein oder anderen gesundheitlichen Rat benötigen würden und wenn du neben der Alchemie auch noch Arzt werden wollen würdest, könnte ich dies Kraft meiner Arroganz in die Wege leiten.’ Anmerkung der Redaktion: Leider sind Teile des Tagebuches unwiderruflich durch Blut und Wasserflecken zerstört und konnten nicht wieder hergestellt werden. Dafür möchten wir wieder einen weiteren Teil des Tagebuches unseres verehrten Dr. Nikodemus Golz veröffentlichen. Nun kamen die armen Schweine nicht mehr zu mir, nein ich machte Hausbesuche. Die Akademie führte die Hinterhofpraxis dennoch weiter und so war die Akademie nicht nur für mich immer ein sicherer Hafen gewesen, sie war es nun auch für die Straßenkinder der Stadt, für die Armen und Kranken und vor allem für alle die Hunger litten. Ich jedoch zog ins Etablissements meines Gönners und ging vormittags auf eine der besseren Schulen, um meinem zweiten großen Vorhaben nachzugehen, tatsächlich eines Tages Arzt zu werden. Ich betäubte mein Herz und mein Gewissen in Rum und allerlei anderen Substanzen und dennoch versuchte ich den Menschen nur zu helfen. Die Frauen waren meistens nur die Opfer von Machenschaften, für die sie selbst oft nicht viel konnten. Die Huren waren immer nett zu mir und ich unterwies sie in punkto Sauberkeit und wir versuchten Einiges, damit sie sich nicht anstecken würden. Ich war es der Fischblasen und Schafsdärme als Schutz einführte. Und dieses Etablissement blieb lange von dem Seemannsfluch verschont, doch der harte Schanker schlug selbst in Mudea zu. Nun war ich mittlerweile in einem Alter, wo mir die Angebote der Damen nicht unbemerkt blieben, doch ich ließ mich nur selten zu etwas hinreißen. Selbst in der Not blieb es meistens nur beim Zusehen, ich wusste ja, was meine Damen so alles mit sich rumschleppten. Aber nachdem mein Behandlungszimmer nicht nur von Huren besucht wurde, konnte ich doch auf dem Gebiet noch völlig uneigennützig ein wenig weiter forschen und das was die Quacksalber als weibliche Hysterie bezeichneten, konnte ich oft mit ein paar einfachen Handgriffen abstellen. Mein goldenes Händchen war in guten Kreisen genauso berühmt, wie mein Ruf als Engelmacher und das ist auch das Makabere daran. Die Lust zu befriedigen und dann die Früchte, die aus der Lust entstanden sind, austreiben. So hab ich mich mittlerweile gemausert, vom Giftmischer, zum Engelmacher und nun zum Freudenspender. Mal ganz davon abgesehen, dass ich bei Frauenproblemen der erste Ansprechpartner vieler Frauen der Stadt geworden war. Dinge, mit denen man nicht zu einem richtigen Arzt gehen würde. Dinge, die niemand außer mir erfahren sollte. Dinge, die ich nur meiner kleinen ledernen Kladde anvertraute. Ich bekam viele Angebote, doch verkaufte ich tatsächlich nie meinen Körper, auch wenn die Damen noch so sehr darum bettelten. Und wie es immer so ist, nicht alle Probleme konnte man mit gut zureden oder ein bisschen auf die richtigen Stellen drücken lösen. Eines Abends wurde eine Dame in meine Kemenate gebracht. Nach ihrer Kleidung zu urteilen war sie adelig oder aus wirklich gutem Hause. Sie war bestimmt nicht älter als ich, dennoch schien sie verbittert zu sein. Sie klagte mir ihr Leid und schnell erfuhr ich, dass ihr Ehegatte erwarten würde, dass sie ihm einen Erben schenken würde. So oft sie es bisher auch versuchten, schien es nie zu klappen. Sie habe schon nahezu jeden renommierten Arzt des Landes aufgesucht, sie war sogar bei den Magiern in Parei gewesen, doch niemand konnte ihr zu einer Schwangerschaft verhelfen. Nun sei sie bei den eher verruchten und berüchtigten Quacksalbern gelandet. So einer schien ich meines Rufes wegen wohl zu sein, deshalb würde sie mich auch aufsuchen. Meine Frage, ob sie es schon mit Geschlechtsverkehr probiert hätte, ließ sie erröten und sie schlug mir ihren Fächer ins Gesicht. Ich sagte ihr auf den Kopf zu, dass sie zu verbissen an die Sache heranginge und auch wenn dies niemand hören wollen würde, es auch an ihrem Ehegatten liegen könnte. Ich schrieb alles mit, was sie mir erzählte und ich wies sie an, jeden Tag aufzuschreiben, einmal wie sie sich fühlte, dann wie ihre Temperatur wäre und schlussendlich wann genau ihre Periode käme und wie diese vonstatten ging. Dann müsste sie auch notieren, was ihr Mann so zu sich nahm und wie sein Tagesablauf denn so wäre. Am Besten wäre es einen Dienstboten auf ihn anzusetzen. Zwei Monate später kam heraus, dass meine Patientin kerngesund war und dass ihr Ehegatte, neben dem Personal auch die ein oder andere Hure besprang und dann wollte er jede Nacht von seiner Frau die ehelichen Pflichten erfüllt bekommen. Dass sie alle noch nicht am Seemannsfluch krepiert waren, war nur ein Wunder und ich untersagte ihr, für die nächste Zeit, den Geschlechtsverkehr mit ihrem Mann. Die Dienstboten würde sie alle entlassen und zur Zeit ihrer Empfängnisbereitschaft, sollte sie ihrem Mann erlauben, mit ihr das Bett zu teilen. Das Monat darauf durfte er an drei Tagen um die Empfängnisbereitschaft herum in ihre Kammer und das Monat darauf sogar zweimal am Tag. Sie wurde einfach nicht schwanger. Für meinen letzten Vorschlag bekam ich ihren Fächer wieder über die Rübe gezogen. Einen Monat später kam sie wieder und willigte dann schlussendlich doch ein, dass ich es versuchen sollte. Sie weigerte sich allerdings, es in meinem Behandlungsraum zu treiben, also lud sie mich ein mit ihr eine Fahrt in ihrer Kutsche zu unternehmen. Wir fuhren auf ihren Landsitz. Auf dem Weg untersuchte ich sie und schlussendlich verführte sie mich noch in der Kutsche. Ich wurde die nächsten Tage in ihrem Landhaus festgehalten und ich tat meine Pflicht mehrmals am Tag. Meine Pflicht für die ich meinen Lohn erst neun Monate später bekommen sollte. Sie ließ es einfädeln, dass ich meinen Sohn zumindest einmal sehen durfte, nämlich bei der Geburt. Danach brach der Kontakt ab. Ihr Geld hab ich nicht genommen, ich bat sie ein Waisenhaus zu errichten, in denen es den Kindern besser gehen würde, als es uns ergangen ist. Ob sie es je gemacht hat, weiß ich nicht! Den kleinen Nikomedes habe ich nie wieder gesehen, doch denke ich oft an ihn und dass er es besser haben wird als ich. Er müsste sich nicht durchs Leben kämpfen. Und eines war Gewiss, die Lieber seiner Mutter würde ihn ein Leben lang begleiten. Lunar segne beide und ich wünsche ihnen ein langes und erfülltes Leben.' Fortsetzung folgt in der Primum Ausgabe... |
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Aberglauben, Nachzehrer und Wiedergänger Der Tod ist das Ende aller Dinge des menschlichen Lebens, nur des Aberglaubens nicht. Nun hat der Aberglaube, als irrig angesehener Glaube an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen, auch Einzug gehalten im Hafen zu Primum. Nachdem sich das eher hanebüchene Gerücht breit machte, ein Nachzehrer würde sich an den Bewohnern des Hafens laben, auf das sich nun die gesamte Knoblauchernte im Umlauf befindet. Das Verschachern gefälschter Weißdornnägel scheint nun genauso an der Tagesordnung zu sein, wie die Gerüchte, dass der ehrenwerte Herr Dr. N. Golz als Wiedergänger aus seinem Grab stiege, um sich an den Hurenböcken zu laben. Nun ist eines zu sagen, der Leichnam des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz wurde mit allen Ehren und vor allem zu Ehren Lunars verbrannt und seine Asche wurde auf dem Hurenfriedhof zu Primum beigesetzt. Das Schmatzen, das am Hurenfriedhof gehört wurde, ist auf den üblichen Verwesungsprozess unverbrannter Leichen zurückzuführen. Bisher ist kein Vampirismus auf Primum feststellbar. Blaues Leuchten bringt den Frieden nach Secundum Der Hohe Phönix des Westens. In blaue Roben gehüllt. Leuchtend Er vertrieb den Rauch und ließ die Wasser wieder fließen. Alle Bäume rettete er, auch den kleinsten Strauch und Busch. Zuletzt heilten er die Körper und Seele derer, die noch lebten. Bevor man ihm noch danken konnte, war er auch schon wieder zwischen den Spähren verschwunden und ließ allein die Erinnerung an seine Gnade und seinen Gleichmut zurück. Grabsteinsetzung Das Primumer Kuratorium kündigt die Grabsteinsetzung an der ewigen Ruhestätte des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz an. |
Orakelspruch der Woche Nach dem kürzesten Tag im Jahr verbrennt er bis zur Asche, auf dass er zu Aschendium wieder aufsteigt, so wie jedes Jahr aufs Neue. Alles Gute zum Geburtstag. Sie sucht Ihn - Er sucht Sie
![]() Junge Klabauterin fucht nette Gefellfaft füa blaue Ftunden. ~*~
Suche junge Naturliebhaberin zum Leben auf einer einsamen Insel zur Gründung einer Familie. Biete durch eine feste Anstellung ein gutes Auskommen und einen einmaligen Blick auf die Felsen vor Primum.
Danksagung aus Secundum Die Einwohner und Ureinwohner Secundums, bedanken sich für die Sach- und Wertspenden. Ihre Gebete haben ihnen nicht nur einen vollen Napf sondern auch einen milden Winter beschert. Nichts desto Trotz sammelt die Großreederei Skylarson weiter unter dem Stichwort: 'Durch den Winter kommen!' Sach- und Wertspenden in jedem Handelskontor der Großreederei Skylarson. Der bisher milde Winter erlaubt der Albatros eine weitere Überfahrt nach Secundum, sodass auf während des Winters die Spenden nach Secundum gebracht werden können. ~*~ Die Großreederei Skylarson sucht wieder neue Arbeiter für den Bau des Hafens zu Tertium! Angesichts der Tatsache, dass der Hafen der dritten Insel fertig werden muss. Der Verdienst soll außerordentlich hoch sein. ~*~ Machen Sie die Ausbildung zum Hafenmeister - Ein Beruf mit Zukunft. ~*~ Die Reederei Skylarson ist bekannt für Förderung von Arbeit und Familie und wurde ausgezeichnet als sicherster Arbeitgeber des Jahres. |
Eilmeldung: Nach dem Tod von Ernst Weidenpesch, Hennes Wiesendrang, Gustav Rübenhart wird nun Humbrecht Hunzenschwill vermisst. Er wurde zuletzt in den Raufnächten bei der feuchten Vettl gesehen. Die feuchte Vettl wird seither auch vermisst. |