Tag 19Um so länger ich hier auf dieser Insel war, um so weniger Zeit hatte ich ein Auge in das...
Geliebte Niniane, es ist nun einige Wochen her, dass ich dem Gesandten des Geistes gefolgt bin....
Tag 11Irgendwann muss ich doch eingenickt sein, geliebte Erika. So hab ich mich gestern gar nicht...
Das Gerücht des Tages: Hagen der Schriftsteller ~*~ Hier gehts zur Anmeldung von Primum 2 - Es ist...
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Sonderausgabe zu den aktuellen Vorfällen | Ausgabe Secundum im Jahr 5 des Wettstreits |
Aus ErmittlerkreisenHöchstofiziellster Berichte zur Unteren Suchung in der Sache der Verscheidung Gustavs Rübenhartes Der Rübenhart ging zur Suche des guten Hennes Wiesendranges in die Wälder und ward nicht mehr gesehen. Im Walde traf er wohl auf den Mörder dem seinigen. Welcher allein Trutbert Holgerson gewesen sein kann. Dieser hatte schon im letzten Sonnenlauf den armen Gunnar Gulbranson erleget. Alleine fehlt es an Beweisen, nicht aber Gründen der Bewegung. So konnte der listige Gulbranson zum obersten der Gewerkschaft der Hafenarbeiter hinaufsteigen um den tüchtigen Hafenmeister das Leben gar grausam zu erschweren. Doch das des Glanzes volle Zwietett der Unteren Suchung Winde – Lebertran wird auch in diesem kniffelgisten der Fälle nicht rasten oder gar ruhen bis Beweise herauf befördert wurden so das jener Gulbranson seiner Strafe, der Gerechten, hinzugeführet werden vermöget werden wird. Auf das diese und jene alle anderen Machenschaften des Gulbransons zum gültigen Ende gebracht seien. Gez. Hagen von der Winde Hinweis der Redaktion Die Verschreibungen des Hagens von der Winde, hier ehrenwerter Hafenmeister und erste Amtsperson für die Ermittlung von Gewaltverbrechen, treffen weder die Meinung der Redaktion, noch die Handhabung mit dem geschriebenen Wort unserer unabhängigen und unerschütterlichen ersten Primumer Zeitung. Von Wortlaut und Satzbau nehmen wir aufs entschiedenste Abstand. |
Zu den letzten Morden Höchstofiziellster Berichte zur Unteren Suchung in der Sache der Verschwindung des guten Humbrecht Hunzenschwilles Der gute Humbrecht, von jedermann gerne HuHu gerufen, begab sich in der Kälte und Finsterheit der Rauftage hinaus in die weichen Nächte der Vettel der feuchten. Doch ward er seit herigem nicht mehr gesehen. Es erklang kein Lärm des Kampfes und es isset nicht gesichert ob er jemals bei dieser ankommigte. Es erscheinet dem Unter Suchenden gar höchst zweifelhaft ob Humbrecht einem grausigen Verbrechen zum Opfer fiel oder höchstselbst dieses an der guten feuchten Vettel ausübigte und nun flüchtig sich in den tiefen Forsten zu Primum verbirgt. Gez. Hagen von der Winde Höchstofiziellster Berichte zur Unteren Suchung in der Sache der Verscheidung der guten, braven, feuchten Vettl Die Vettl die feuchteste, verbrang die Rauftage in gar selbst erwählter Einsamkeit, so ferne sie keine Besucher, die Seltenen, empfing. Doch ward sie dennoch gefunden in der kalten Blässe des Todes und der holzigen Kiste der Gewandung der ihrigen, nach der Rauftage Endigung durch den Ruben des Schinkel der Buchsen. Der gute, begildete Professor Lebertran verlautbarte nach eingehendster Untersuchigung, dass die arme feuchte Vettl an Ermangelung Ihres Blutes verging und wohl schon seit geraumiger Zeit dort im Tode lag. Allein das es in den Rauftagen geschehen sein mag, vermochte er sicherlich zu sagen. Der Tat am verdächtigsten erscheinet im Momente HuHu, doch da jeniger selbigst auch der Verschwindung zum Opfer fiel ist er für eine Befragung nicht zugänglich. Gez. Hagen von der Winde |
Der neunte Auszug aus dem Tagebuch des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz Einzig und allein die Leser des Primaten können am neunten Teil des Tagebuches des gewaltsam aus dem Leben gerissenen und unglücklich verliebten Dr. Nikodemus Golz teilhaben. Auch er war nur ein Mensch, der eine große Liebe verdient hätte. Es ist nur ein tröstlicher Gedanke, dass die geschundenen Seele der beiden Liebenden im Tode vereint sein mögen. 'Das Tragischste an ihrer Geschichte war, dass die Männer sie in dieser Nacht auch noch mit dem Seemannsfluch ansteckten und ich stand nun vor einer Aufgabe, die mir bis heute schlaflose Nächte bereitete. Obwohl ich wusste, dass sie krank war, ließ ich sie nachts in meinem Zimmer schlafen. Und diese Dummheit hätte mir beinahe mein Leben und den Inhalt meines Kopfes gekostet. Zwar waren die wenigen Stunden, die ich mit ihr erleben durfte wie ein Traum so süß und ich tat es nicht um meinetwillen. Ich tat es, um ihretwillen. Ich wollte ihr wenigstens einen kleinen Stöhner abringen. Ich hoffte, wenn ich sie mit Liebe überschütten würde, dann könnte ich ihr wenigstens ihre Stimme wieder geben. Doch das Erwachen war hart und grausam und die Stille konnte selbst einen gesunden Mann in den Wahnsinn treiben. Sie war die große Liebe, die jeder Mann im Leben haben sollte. Auch wenn es eine stumme Liebe war, war sie unendlich dankbar, dass sie bei mir immer einen Unterschlupf hatte. Doch so verhält es sich mit dem Glück, es währt oft nicht lange und der Nachgeschmack ist bitter und das Ende ist grausam. Ich versuchte alles, um ihr die Folgen dieser Krankheit zu ersparen, doch nichts half. Ich wälzte alle Bücher und Aufzeichnungen und fand in den Schriften des alten Arztes eine Notiz darüber, dass er einen Matrosen behandelte, der sich einerseits mit den Seemannsfluch angesteckt hatte. Und eine Kaperfahrt später sich mit Wechselfieber angesteckt hatte. Dieser Matrose überlebte beide Krankheiten, wurde Lunarpriester und zeugte viele gesunde Kinder, die nun in allen Städten des Landes den Glauben Lunars predigten. Der alte Arzt, dem ich so viel zu verdanken hatte, konnte mir leider nicht mehr geben. Sein Leben endete im Rausch und das erste Mal in seinem Leben schien er glücklich und zufrieden zu sein. Sein Leidensweg war endlich zu Ende und so glücklich wie er im letzten Moment seines Lebens ins Ende blickte, schien er einen Engel gesehen zu haben. Als der Engel ihn nun endlich in seine Arme schloss, blieb nichts mehr von ihm. Nur seine Aufzeichnungen und seine Initialen auf seinen Instrumenten. Der Harte Schanker brach nun auch bei mir aus und ich würde es nicht mehr lange verheimlichen können, bevor man es mir an der Nasenspitze würde ansehen können, das auch mein Fleisch schwach ist. Ich würde an einer Matrosenkrankheit erst wahnsinnig und dumm werden und dann jämmerlich krepieren, ohne auch nur einen Tag auf See verbracht zu haben. Das durfte nicht geschehen. Ich ging in den Sumpf und sammelte Mückenlarven und brachte sie in einem Wasserglas mit in meine Kemenate. Sie schlüpften bald und ich ließ sie in unserem Zimmer frei und hoffte. Außer Jucken ist nichts passiert, also ging ich zu drastischen Mitteln über. Ich besorgte mir das Blut eines frisch an Wechselfieber erkrankten Matrosen und verabreichte es zuerst ihr, ich wollte an ihrer Seite sein, solange ich es konnte, bis ich es mir selbst spritzen würde. Das Wechselfieber brach bei ihr aus und das Fieber beherrschte nun unseren Tagesablauf, einen Tag mit Fieber, einen Tag ohne Fieber. Erst Frost, dann Hitze, dann Schweiß. Anfänglich führte ich noch Buch über den Verlauf der Krankheit, doch der Harte Schanker hatte mich langsam aber sicher im Griff. Als ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte und das Gefühl nicht mehr weit war, dem Wahnsinn anheim zu fallen, spritzte ich mir ihr Blut und irgendwann legten die Huren mich neben ihrem kleinen, zitternden Körper ins Bett. So lagen wir, der kleine Sperling und der Engelmacher vereint in unseren Fieberträumen. Ich betete in wachen Momenten, dass wir den Seemannsfluch brechen würden, bevor das Fieber uns dahinraffte. Ich hatte eine seltene Medizin gegen das Wechselfieber für teures Geld besorgen lassen, doch wagte ich es nicht, sie einzusetzen, bevor ich nicht sicher sein konnte, dass wir dem Harten Schanker ein Schnippchen geschlagen hatten. Die Faustregel einen Tag gut, einen Tag schlecht kann man auch auf Wechselfieber anwenden, wenn man halbwegs gesund in die Krankheit geht, so wie ich. Bei meinem kleinen Spatz war die Krankheit an Fiebertagen die Hölle und den anderen Tagen ein langsames Dahinsiechen. War sie eh immer schon ein blasses Geschöpf, so brachte ihr meine Medizin nur noch mehr Leid. Ihr Körper war nun gänzlich abgemagert und ihre Knochen schienen nur noch von ihrer Haut zusammengehalten zu werden. Ein Jammer, aber die andere Wahl wäre schrecklicher und bei weitem unerträglicher gewesen. Ich gab ihr von der teuren Medizin, aber es war zu spät, sie schlug nicht an. Sie konnte nichts mehr bei sich behalten. Sie starb neben mir, als ich im Fieber lag. Im Fieber hörte ich noch ihre wunderbare Stimme, doch als ich aufwachte, blickte ich in das entsetzte Gesicht des Todes. Ich werde mir das nie verzeihen, dass ich nicht mehr unternommen hatte. Hätte ich sie retten können, wenn ich dem Hurenwirt besser unter Kontrolle gehabt hätte? Die Behandlung des Seemannsfluches mit Wechselfieber ist zum Nachmachen denkbar ungeeignet und empfiehlt sich genauso wenig wie das geben von Blut. Die Chance zu überleben ist ungefähr Hippe Kippe, wenn man versucht den Sukkubus mit einem ausgewachsenen Dämon auszutreiben. Wenn du zu einer Hure ins Bett steigst, wird am Ende nur Einer aufstehen und den Raum verlassen. Aber Selbstmitleid bringt meiner Rache keine Genugtuung. Ich arbeitete hart, wurde schließlich Arzt und löste alle meine Gefallen ein und zahlte alles zurück, was ich ihm schuldete. Er ließ mich ziehen ohne mit der Wimper zu zucken und ohne Widerrede. Er wusste, dass ich ihm das mit dem Sperling nach trug und ich wusste, dass meine Schuld eigentlich noch nicht beglichen war. Egal, wie viel Gold ich ihm eingebracht hatte oder ich ihm in seinen gierigen Rachen zurück stopfte, es würde nie genug sein. An dem Tag an dem ich Mudea endlich verließ, begann das Klingeln in meinen Ohren. Die Kuppel der Alchemisten Akademie in meinem Rücken ging ich der Stadt meiner Kindheit entgegen. Erst ganz leise und umso weiter ich Mudea hinter mir ließ und so lauter und nervtötender wurde das Geräusch. Und das Klingeln in meinen Ohren war mein stetiger Begleiter und immer wenn ich dachte, ich hätte ihn abgeschüttelt, dann riss er mich wieder aus dem Schlaf. Auf dem Weg hatte ich ein Ereignis, was ich irgendwie nicht vergessen konnte und es fällt mir schwer es aufs Papier zu bringen, weil ich es nicht ganz in Worte fassen kann. Weil es nur ein Gefühl war. Kein bestimmtes, aber da war irgendwas, als ich in einer Nacht allein im Wald übernachten musste. Mein Feuer war schon lange herunter gebrannt und das Pfeifen zwischen meine Ohren hatte mir erst meine süßen Träume vertrieben und dann den Schlaf geraubt. Im Rauch meines Feuers stand ein Mädchen. Vielmehr eine junge Frau. Sie war keinesfalls älter als ich, aber auch nicht jünger. Ihre Haare waren wie aus Feuer und obwohl es stockdunkel war im Wald, schien eine Art leuchten von ihr auszugehen. Sie schritt barfuß über die Glut und berührte mein Herz und es war mir so, als würde es in diesem Moment das erste Mal richtig schlagen. Ich fühlte mich das erste Mal in meinem Leben richtig, geborgen und daheim. Ich fühlte mich das erste Mal in meinem Leben vollständig und als ein Stück eines großen Ganzen. Ich konnte durch die Berührung ihrerseits ihren Herzschlag in dem meinen spüren. Und ich erkannte, dass es gut war. Du denkst wahrscheinlich, dass mein Verstand nun auf Wanderschaft gegangen war. Ich war hellwach und mein Verstand war nie klarer gewesen, sogar das Pfeifen zwischen meinen Ohren verklang für diesen Moment. Ich versuchte nach ihrer Hand zu greifen, doch in dem Moment, als ich dachte, dass ich sie berührt haben müsste, verpuffte sie im Rauch und das Pfeifen kehrte langsam wieder zurück, als wäre nichts gewesen. Am nächsten Morgen erwachte ich mit der Fresse im Dreck und ich dachte zunächst, ich hätte einfach nur geträumt, doch als ich ein Brandloch in meinem Hemd entdeckte, rieb ich mir instinktiv über die Brust. Die Brandblase auf meiner Brust zerplatzte und die Schmerzen waren unbeschreiblich. Die Haut, die ich mir dann von meiner Brust entfernte, sah aus, wie ein Fingerabdruck und als ich ihn mit dem meinem verglich, traf mich fast der Schlag. Es war mein Fingerabdruck nur ein wenig kleiner. Der Wahnsinn hat mich wieder, so wie in den Fieberträumen. Ich nahm meine Medizin und marschierte weiter. Raus aus dem Wald und weg von der geheimnisvollen Frau. Ich kannte sie nicht, doch vermisse ich sie mehr, als ich dich je vermisst habe oder wie ich meinen Sohn je vermissen würde. Die Wunde in meinem Herzen, die mir der kleine Spatz hinterlassen hatte, schien nun verheilt zu sein. Natürlich vermisse ich die Liebe meines Lebens nachwievor und nur der Trost, dass ich eines Tages sterben werde, rettet mir jeden Tag das Leben. Jeder Tag bringt mich meine Hoffnung einen Schritt näher an den Tag an dem ich meinen kleinen Spatz wieder sehen werde. Dennoch schieße ich immer noch auf jede Dohle, die mir vor die Zwille kommt. Aber mit der geheimnisvollen Frau verhält es sich irgendwie anders. Sie ist mir im Traum erschienen. Einmal. Egal, wieviel und wie lange ich schlafe, sie kam seither nicht wieder in meine Träume gestolpert. Dennoch hinterließ sie Spuren. Diese geheimnisvolle Frau werde ich wohl nie wieder sehen. Doch sie hatte mir einen Teil meines Leidens genommen und mein Herz geheilt und dafür bin ich ihr unendlich dankbar. Um so weiter ich mich von dem Wald entfernte, um so mehr festigt sich in mir die Gewissheit, dass sie ein Teil von mir ist und das ich ein Stück von ihr tief in meinem Herzen mit mir trage. Was auch immer das bedeuten mag. Die Türme von Parei lagen endlich vor mir, ich konnte die salzige Seeluft riechen und die Freiheit war zum Greifen nah. Mir stand alles offen und vor mir lag die uns bekannte Welt. Es war mir, als müsste ich nur danach greifen und das Glück wäre meins.' Die letzten Worte des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz lesen Sie schon bald in der nächsten Ausgabe... |
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SchuldeingeständnisDer Angeklagte im Mordfall unseres ehrenwerten Doktor Nikodemus Golz konnte sich des Nächtens aus der Haft befreien. Wie, konnte bisher nicht geklärt werden. Doch war die Flucht nicht sein Ziel. Er sprang ohne zu zögern in das eiskalte Hafenwasser. Sein Freitod ist im Auge des Betrachters ein klares Schuldeingeständnis. Auch die umgehende Bergung des Freischwimmers und die Verwendung eines mächtigen Trankes sowie darauffolgender Widerbelebungsmaßnahmen, die rein körperlicher Natur waren und keinesfalls magisch, kam der Angeklagte nicht wieder zu Bewusstsein. Der Angeklagte hinterließ vier Briefe, in einem stand sein Geständnis. Der Redaktion verriet der erschütterte Kapitän Eik Skylarson, dass er einen 24 Gold teuren Trank in den Rachen des Angeklagten geschüttet hat, um sein Leben zu retten. Nichts half! Nach dem Verscheiden, öffnete er hastig einen Brief, der für das Hohe Gericht bestimmt war, um zu erfahren: WARUM? Für die Verletzung des Briefgeheimnisses an dieser Stelle wird er sich selbstverständlich zu verantworten wissen. Orakelspruch der Woche Rirarum - Der Tod geht um! |
Böse Zungen behaupten Nach dem Hörensagen macht ein düsteres Gerücht die Runde. Der gemeine Blutschink soll im Kriegsgebiet sein Unwesen treiben. Im Hafengebiet wird er auch der Buckelbär genannt. Er ist obenrum wie ein zotteliger Bär, aber untenrum scheint er ein mit Blut beschmierter Mensch zu sein. Dieses Ding kann man nicht mit dem Ho'Uht verwechseln, dieses ist bis auf den Schlund vollständig behaart und seine Zähne und Krallen leuchten im Dunkeln. Trotz dessen dass, wer einen von beiden zu Gesicht bekommt, wird uns nicht mehr davon erzählen können. Ob der Blutschink unser Mordbube ist, oder ob er mit dem Ho'Uht gemeinsame Sache macht, konnte bisher nicht ergründet werden. Möge Lunars Licht unsere Wege erhellen und unser Leben verschonen vor den Reißzähnen dieser Ungetüme. Ein weiterer Schicksalsschlag Ruben Buchsenschinkel ist tot. Nachdem er die Feuchte Vettl tot in ihrer Kiste fand, war der sonst so fröhliche Ruben Buchsenschinkel mehr als verstört. Er sprach kein Wort mehr mit niemanden und dann verschwand er in der letzten Vollmondnacht alleine im Wald. Am nächsten Tag fand man seine grausam zerstückelte und mittlerweile gefrorene Leiche neben einem verdorrten Busch, der aufgrund der winterlichen Verhältnisse keine Blätter mehr trug! Da unsere Ermittlerkreise sich mehr um den Busch sorgten, als um den armen Ruben Buchsenschinkel, wollen wir an dieser Stell von weiteren Untersuchungsberichten unserer offensichtlich leicht zerstreuten Amtsermittler den größtmöglichen Abstand wahren und ermitteln nun auf eigene Faust! |
Der Primat berichtet weiter ungezwungen, unerschütterlich, unabhängig und unbestechlich über die Geschehnisse auf Primum. Wir lesen uns in der Tertium Ausgabe |
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Sonderausgabe zu den aktuellen Vorfällen | Ausgabe Primum im Jahr 5 des Wettstreits |
Bericht zu GerichtDie Anhänger und Verehrer des ehrenwerten Weisen Dr. Nikodemus Golz müssen allen Anschein nach noch länger auf ein Urteil warten, wie seitens des Hohen Gerichtes vorangekündigt wurde. Die Anklage zeigt sich allzeit bereit und siegessicher. Seitens der Anklage wurde nur die schlampige Ablage des Hohen Gerichtes stark kritisiert. Dann scheint noch nicht klar zu sein, ob es sich bei der Gerichtsbarkeit nun um ein Triumvirat handelt oder um einen Einzelvorsitz. Die ersten Zeugenaussagen wurden durch lästige Zwischenrufe und durch den gesunden Schlaf und das laute Schnarchen der Verteidigung unterbrochen. Die Verteidigung stützt sich vor allem auf die angebliche Feuchtigkeit des Bodens in der Feuchten Hütte. Aber eines ist gewiss, alles mag feucht sein in der Feuchten Hütte, nur der Boden ist stets sauber und trocken. Da legt die Familie Flötzinger größten Wert drauf, dass der nagelneue Dielenboden immer schön sauber und trocken gehalten wird. Es wäre ja nicht auszudenken, wenn einer der Gäste ausrutschen würde. 'Feucht ist hier nur der Inhalt der Gläser und die Huren meiner Frau!' rief Ignaz Flötzinger laut, als er von den Vorwürfen hörte. Abschließend scheint der Angeklagte an Gedächtnisschwund zu leiden. Nur gibt es auf Primum keinen Doktor mehr, der sich um den Geisteszustand des unwissenden Angeklagten kümmern könnte. Geschickt eingefädelt kann man nur sagen. Die Redaktion wünscht noch einen guten Schlaf, Herr Verteidiger. |
Verlautbarung seitens der Redaktion Aus Gründen der Sicherheit für Leib und Leben kann die Redaktion des Primaten die Identität seiner Mitarbeiter bis auf Weiteres nicht preisgeben. Gerne geben wir eine schriftliche Zeugenaussage zum Verbleib des Tagesbuches des verstorbenen Dr. Nikodemus Golz ab. Einer unserer Mitarbeiter hat das Tagebuch des zu dem Zeitpunkt gerade verstorbenen ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz nach der Abreise der Gäste der Feuchten Hütte unter dem Bett des Verstorbenen gefunden. Der Zustand des Tagebuches war zu diesem Zeitpunkt grauenerregend. Durch Wasser und Blutflecken waren Teile des Textes stark entstellt. Ratten hatten sich über einige Seiten hergemacht und sind für die Nachwelt leider unwiderruflich verloren. Wie in den aktuellen Auszügen zu lesen, scheinen gezielt Wörter durch Blutflecken unkenntlich gemacht worden zu sein. Seitens der Redaktion wurde von allen erhaltenen Textstellen eine beglaubigte Abschrift gefertigt, die den Epistemen zur Verfügung gestellt wurde. Eine weitere Abschrift verblieb in der Redaktion unter Verschluss. Das Original wurde kurz vor dem Kriegszug nach Secundum entwendet und ist seither nicht wieder aufgetaucht. Hochachtungsvoll bitten wir um Verständnis für unsere Zurückhaltung und berufen uns auf die Pressefreiheit. Die Nachwelt hat ein Recht auf die Worte des Dr. Nikodemus Golz. Die Redaktion des Primaten - erste Primumer Zeitung -unbestechlich und unabhängig- |
Der achte Auszug aus dem Tagebuch des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz Einzig und allein für die Leser des Primaten der achte und leider wieder unvollständige Teil aus dem Tagebuch des gewaltsam aus dem Leben gerissenen Dr. Nikodemus Golz. Auch er war nur ein Mensch, der eine große Liebe verdient hätte. Möge er in Frieden ruhen und möge das Licht Lunars unser Leben erhellen! 'Der Seegang ist heute sehr heftig. Dieses Ferkel hat mir über die Schuhe gekotzt und dieser Schiffsjunge Hans hat mir mit seiner dilettantischen Putzaktion nicht nur meine Schuhe ruiniert sondern auch Wasser über meine Kladde geschüttet. Ich versuche eben die geschriebenen Worte zu trocknen, in der Hoffnung ich müsse nicht wieder von vorne beginnen. Dabei fielen mir einige Notizen des Betbruders von der Grötzenhuberin in die Hände. Die ich scheinbar gleich abgeschrieben habe. Das ist eines der Dinge, die niemand über mich weiß. Es ist so eine Art Zwangshandlung, die mich immer befällt, wenn mir Papiere in die Hände fallen, die mir nicht gehören. Ich fange dann gedankenlos an sie zwanghaft abschreiben zu müssen, ohne jedoch den Inhalt zu verstehen. Erst später wenn ich sie in meiner Kladde wieder finde, da fällt mir zuweilen auf, was für einen Unsinn ich in die hinteren Seiten geschrieben habe. Manchmal schreibe ich es genau in der Handschrift ab, die ich vor Augen habe. Wenn man länger darüber nachdenkt, wäre ich bestimmt ein guter Fälscher geworden, wenn ich nicht ein verdammt guter Alchemist und Doktor geworden wäre, hätte ich mir damit bestimmt ein unrühmliches Leben als Urkundenfälscher aufbauen können. Unrühmlicher, als das Leben, das ich bereits habe… Ich hoffe inständig, das mir die Seiten reichen, um meine Geschichte zu erzählen. Wenn der Betbruder weiter sein Faszikel liegen lässt, dann ist meine Kladde mit diesem Götterkram voll. Denn der Glaube Lunars ist nicht das Einzige was den Geist des kranken Bruders zu interessieren schien. Nun kotzt der Hans in den Putzeimer. Ich glaube ich ziehe es vor, mich in meine Kajüte zu verziehen und später weiterzuschreiben. Dass dieser Hans noch nicht an seiner Tollpatschigkeit verreckt ist, ist mir ein absolutes Rätsel. Er macht mir mehr Arbeit, wenn er versucht seine Arbeit zu machen, weil er sich schon so oft selbst verletzt hat dabei. Es ist wirklich unglaublich, aber er überlebt sogar den Sturz aus dem Krähennest, weil er mit dem Fuß in der Takelage hängen bleibt. Wenn er gerade nicht versucht sich aus Versehen selbst zu töten, ist dieser Hans recht hilfsbereit, gar nicht so dumm wie er manchmal tut und ich habe ihn schon mal gegen den Harten Schanker geimpft. Man weiß ja nie. Auch wenn ich nicht daran glaube, scheint der Bub einen gewaltigen Schutzengel zu haben. Was ich allerdings beobachten musste ist, dass er dieses Schwein sogar mit in seine Hängematte nimmt, das finde ich sehr bedenklich. Dieser tollpatschige Schiffsjunge war auf Secundum angeblich mit dem schwarzen Schwamm in Berührung gekommen. Du kannst dich doch bestimmt erinnern, der Schwamm der uns ein Beiboot kostete und ein paar brave Männer der Albatros mit sich in den schwarzen Tod riss. Bisher hab ich ihm aber darüber nur wenig Verwertbares aus der Nase ziehen können. Dieser andere Schiffsjunge namens Greta, ja es ist ein Mädchen, ist angeblich die Schwester von Hans. Die Kleine erinnert mich ein Bisschen an mich, als ich noch jünger war. Sie ist sehr neugierig und sie ist sehr geschickt, nur dass sie bisher eher in die eigene Tasche gewirtschaftet hat. Gerüchte zufolge soll sie es geschafft haben einem Phönix einen magischen Kompass zu klauen. Dafür wurde sie mit Wissen bestraft. Sie musste bei den Epistemen in der Bibliothek ein ganzes Jahr Bücher lesen. Unglaublich, sie muss mir unbedingt erzählen, wie sie das geschafft hat. Ich würde alles dafür geben, einmal in dieser Bibliothek ein wenig zu schmökern und dann brauch ich nur noch genug Zeit um alles zu lesen. Kapitän Eik hat mir seinen ganzen Papierkram aufs Aug gedrückt und ich versuche den Papierkram wiederum an die kleine Greta abzuwälzen. Mal sehen, ob ich sie auch noch überreden kann, als Versuchsperson für mein Heilmittel zu fungieren. Ich bin reichlich abgeschwiffen, mir ist mittlerweile auch schon schlecht. Ich werde doch nicht auch noch seekrank werden. Das Interessante an den beiden Schiffsjungen ist ja, dass sie beide ein völlig identisches Muttermal am Hals haben. Das Mal hat die Form eines zweiblättrigen Kleeblattes. Sehr praktisch, wenn wir auch so ein Muttermal hätten, was beweisen würde, dass wir verwandt sind, obgleich wir uns wesentlich ähnlicher sind, als die beiden. Ich denke mal, dass sie verschiedene Väter haben. Eines der dümmsten Sprichwörter heißt ja, das Muttermal hatte deine Mutter mal… Ich schreibe morgen weiter. Morgen ist auch noch ein Tag auf der Reise nach Primum. Geliebter Bruder, von Wort zu Wort fällt es mir leichter darüber zu schreiben. Und um so mehr ich aufs Papier bringe, um so besser fühle ich mich. Ich hätte nie gedacht, dass Geschriebenes so heilsam sein kann. Ein neuer Tag auf See, der Sturm hat sich verzogen und die See ist wieder ruhig. So als wäre nichts gewesen. Die Luft ist herrlich und wenn ich übers Wasser blicke, kann ich am Horizont ein paar Felsen erblicken. Wir holen die letzten Passagiere ab und dann geht es über den Ozean. Der Kapitän hat mir schon so viel von Ihnen erzählt. Kapitän Grace und ihre Crew. Die sollen sogar einen eigenen Klabautermann haben. Das glaube ich allerdings erst wenn ich ihn sehe. Es wird wohl eng werden in der Offiziersmesse. Die muss ich mir dann wohl nicht nur mit dem ersten Maat und dem verschrobenen Küper teilen. Einer ist merkwürdiger als der andere. Mein Glück ist nachwievor, dass der Kapitän die Schichten so eingeteilt hat, dass der erste Maat seit meinem Dienstantritt die Nachtschichten an Deck hat und ich nachts immer alleine in der Messe sitzen kann. Dieser Hans-Peter Mies kann mich ums Verrecken nicht ausstehen und ich habe keine Ahnung wieso. Ich habe ihm doch tatsächlich nichts getan, außer dass ich mich namentlich bei ihm vorgestellt habe. Loyal ist er, wenn auch immer schlecht gelaunt, aber seine Abneigung gegenüber mir ist mir ein wahres Rätsel. Erinnere mich daran, dass ich über den Küper noch etwas zu sagen habe. Die Sache mit den Kisten und den Zahlen und den Laderäumen machen einfach keinen Sinn. Und das mit den Ladelisten. Egal ich bin kein Buchhalter. Da soll sich die Grötzenhuberin mit rum schlagen. Vielleicht gebe ich ihr einen Wink.' Anmerkung der Redaktion: Leider sind Teile des Tagebuches unwiderruflich, durch Blutflecken scheinbar gezielt an wichtigen Stellen angebracht, zerstört worden und konnten von unserer Seite leider nicht wieder hergestellt werden. Dafür möchten wir wieder einen weiteren Teil des Tagebuches unseres verehrten Dr. Nikodemus Golz veröffentlichen. 'Ich schreibe lieber die Geschichte weiter, wo war ich denn gestern stehen geblieben, als dieses dumme Schwein mir auf die Schuhe gekotzt hat. Ich laufe seit gestern Abend im Übrigen barfuß über die Planken, das ist tatsächlich besser, als mit jeglichem Schuhwerk. Nach den Eskapaden mit der edlen Dame und der Gewissheit, dass mein Blut weitergetragen werden würde, hatte ich eigentlich vor mich von dem Weibsvolk fernzuhalten, die verdrehten mir nur den Kopf. Mein Studium hatte eigentlich Priorität und ich hatte es eh schon viel zu sehr schleifen lassen in letzter Zeit. Mein Vorhaben gestaltete sich ziemlich schwierig, wenn die meisten meiner Patienten entweder Huren waren oder hysterische Damen von Stand. Man könnte meinen, dass man unter so viel Freizügigkeit abstumpfen würde. Ich bin mir nicht sicher ob es einen falschen Eindruck hinterlässt, wenn ich zugebe, dass ich mich vor Angeboten kaum retten kann, aber wirklich die Lust verliere den Verlockungen nachzukommen. Aber manchmal kann auch ich nicht anders. Aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, habe ich nicht oft genug nein gesagt und irgendwie kam ich mir zuweilen ganz schön benutzt vor. Andere hätten sich über die Angebote gefreut, aber ich wusste in welchem Sumpf die meisten steckten oder welche Bürde sie damit eigentlich verdrängen wollten und ich und mein Schwanz waren oft nur Mittel zum Zweck. Aber selbst bei mir kam es zuweilen mal vor, dass das Fleisch schwach wurde und so hatte ich meine Augen auf eine junge Dame geworfen, die in der tanzenden Dohle zunächst als Sängerin anfing. So ist doch das, was du begehrst, das, was du täglich siehst. Und ich sah sie gerne an. Sie war ein kleines ätherisches Wesen und sie war so unschuldig, dass man eigentlich schon für einen lüsternen Blick hätte bezahlen müssen. Wenn sie sang, dann schmolzen Reihenweise die Männer dahin, doch sie hatte bisher keinen Freier gehabt und war tatsächlich noch unschuldig. Sie wurde immer als der kleine Sperling angekündigt, doch ich nannte sie immer kleiner Spatz, weil sie auch genau so aß. Sie war ein schüchternes Ding, aber sie war auch noch ziemlich jung. Ich sollte erst sehr viel später erfahren, welcher Schicksalsschlag sie in diese Lage gebracht hatte. Mein Gönner brachte sie eines Tages zu mir, ich solle sie untersuchen, ob mit ihr alles in Ordnung sei. Ich klärte sie über die Arbeit der Damen auf und gab ihr ein paar Tropfen, damit sie etwas lockerer wurde. Und selbst die Tropfen halfen nicht, sie war so schüchtern und unbedarft und mein Gönner wurde schon ungeduldig, weil die Untersuchung so lange dauerte. Ich versuchte ihr näher zu veranschaulichen, was sie künftig zu tun hatte, doch sie erkannte das Unrecht, das man ihr bald antun würde. Ihr Vater habe sie für ein Schwein verkauft, damit er ihre Geschwister über den Winter bringen konnte. Aber was nutzt ein Schwein, das nicht mal gemolken werden kann. Sie redete nicht viel, aber das, was sie sagte, war gar nicht mal so dumm. Und ihre Stimme war wie Honig, sie floß einem ins Ohr und man war einfach hin und weg. Und selbst wenn sie einfach nur Zahlen aufsagte, regte sich etwas in meiner Hose. Es war sehr unprofessionell, aber was das angeht war ich auch nur ein Mann. Und obwohl sie noch jungfräulich war, gab der Handlanger von meinem Gönner nur ein kleines Schwein für sie. Das war bitter, aber nicht zu ändern. Zum Glück hat wenigstens der schmierige Hurenwirt sie nicht angerührt. Ich muss ihm doch noch mehr auf die Finger schauen. Nach meiner Beratung wurde sie leicht hysterisch und ich sah schon, das ich heute noch meine Anstellung verlieren würde, wenn ich sie nicht wenigstens untersuchen durfte. Ich gab ihr ein paar Beruhigungstropfen und legte Hand an sie. Alles an ihr war zierlich und ihr Allerheiligstes war einfach nur unbeschreiblich schön. Mein goldenes Händchen hin oder her, ich hatte sie kaum berührt und ich schwöre, dass ich nicht mit dem Finger und auch nicht mit einem meiner Instrumente in sie eindrang. Ich hatte sie nur oberflächlich abgetastet und dann war es schon um sie geschehen. Aus ihrem Mund purzelte ein kleiner niedlicher Stöhner und dann… Sie war so unendlich empfindsam, dass sie mir ins Gesicht spritzte, noch bevor ich einen genaueren Blick riskieren konnte. Ihr war es unendlich peinlich und ich musste mir wirklich mein Grinsen mit ihrem Saft aus dem Gesicht wischen. Das war mir ja noch nie passiert. Also mir schon, als der, der spritzt, aber von einer Frau? Nie und nimmer. Ich hatte davon gelesen und die Huren hatten mir davon erzählt, aber gesehen hatte ich es noch nie. Vielleicht hatte sie ja auch einen Blasensprung oder etwas anderes. Ich untersuchte sie weiter und da schon wieder, der kleine Stöhner und diesmal bekam ich es direkt ins Auge. Da musste sogar sie lachen. Ich Idiot habe meine Brille und meinen Mundschutz nach dem ersten Mal abgelegt. Und eines muss ich noch loswerden. Sie schmeckte köstlich. Zumindest war ihr Geschlechtsorgan mehr als betriebstüchtig. Das kam bei Frauen wirklich äußerst selten vor und bei einem so jungen Ding, war es schier unmöglich. Ich nahm eine Probe und später stellte ich fest, dass es definitiv kein Urin war. Da hatte ich ja nochmal Schwein gehabt. Meinem Gönner erzählte ich nichts davon und ich hoffte, er würde es hoffentlich auch nicht herausfinden. Sonst würde er sie auf der Straße zur Schau stellen. Ich sagte ihr, dass mit ihr alles mehr als in Ordnung sei, dass sie sich für nichts schämen müsste, dass sie aber mit niemanden außer mir darüber reden durfte. Ich erstattete meinen gekürzten Bericht und mein Gönner war zufrieden, dass er die Katze nicht im Sack gekauft hatte. Er war manchmal tatsächlich ziemlich leicht zufrieden zu stellen. In dieser Nacht nahm mein Gönner sie mit in seine Kemenate. Und die Huren sagten: ’Heute Nacht würde die Dohle wieder schreien!’ Und als ich ihre jämmerlichen Schreie hörte, brach mein Herz endgültig in zwei. Die Huren kannten das Spiel länger als ich und schließlich war jede von ihnen schon einmal in seiner Kemenate gewesen. Sie wussten alle was dort geschehen würde, ich sollte es erst am nächsten Morgen herausfinden. Da war sie wieder bei mir. Sie konnte kaum laufen. Sie hatte Schmerzen und sie war am Boden zerstört. In dieser Nacht war etwas Unschuldiges in ihr zerbrochen, was kein Arzt der uns bekannten Welt je wieder hätte heilen können. Er hatte sie nicht auf die herkömmliche Weise genommen, weil er ihre Jungfräulichkeit an den Meistbietenden verkaufen wollte und ich sollte ihre Jungfräulichkeit bei der Versteigerung bestätigen. Er hatte das getan, was die feinen Herren auch mit den Knabenschlampen taten und diese Verletzungen waren bei weitem schmerzhafter, vor allem wenn man so verkrampft war, wie der kleine Sperling. Ich peppelte den kleinen Vogel wieder auf und musste sie wieder auf die Piste schicken. Ihr Gesang war zu einem jämmerlichen Krächzen geworden, wer weiß was er sonst noch mit ihr getrieben hatte. Der Tag der Versteigerung war gekommen, also gab ich ihr etwas zur Beruhigung und ich genehmigte mir einen zu viel, weil ich es kaum mit ansehen konnte, wie diese perversen Geldsäcke um sie herum scharwenzeln. Ihre Seele war für diese eine Nacht mehr wert, als meine Ausbildung je kosten würde. Ich betete zu Lunar, dass sie diese Nacht überstehen würde. Nur als man sie wieder brachte, war der kleine Singvogel innerlich gestorben und in ihrem Körper wohnte nur noch der Schmerz. Ich musste stundenlang um ihr Leben ringen. Sie hatten sie geschlagen und sie wurde von mehreren Männern derart hergenommen, dass sie mir auf meinem Tisch beinahe verblutet wäre. Ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen, also gab ich ihr von meinem Blute. Eine eher umstrittene Maßnahme, aber mein Blut scheint anscheinend sehr kompatibel zu sein. Ich hab das nicht oft gemacht. Nur in der Not und wenn mir der Patient sehr am Herzen lag. Es ist sehr riskant sowas zu tun, die Ansteckungsgefahr ist enorm hoch und der Spender wie der Empfänger können dabei sterben. Sie laugte mich nahezu aus und ich brauchte Tage um mich wieder zu erholen. Die Damen brachten uns frisches Obst und Gemüsesuppe und wir brachten den Sperling wieder auf die Beine. Sie brauchte zwar Wochen, um ohne Schmerzen Wasser zu lassen. Die Wunden verheilten und die blauen Flecken verblassten. Der Sperling saß nun wieder auf dem Tresen, doch sie sang nicht mehr. Sie redete auch nicht mehr. Sie hatte nie viel geredet, aber jetzt gab sie nicht mal mehr Geräusche von sich. Das Schlimmste war, dass ich ihre glockenhelle Stimme vermisste, weil sie auch mit mir nicht mehr redete. Eigentlich gab sie kaum mehr Regungen von sich. Sie ging mit jedem mit, der auch nur ein Kupfer für sie hatte. Ihr Blick war starr und leer und ihr Kopf war gesenkt und ihr Schultern hingen traurig herab. Und so wie ihre Arme schwer waren, war mir mein Herz schwer, wenn ich sie anblickte. Ich war unendlich wütend auf meinen Gönner, doch er hatte sein Geschäft damit gemacht und verschwand eine Zeit. Er konnte es wahrscheinlich selber nicht ertragen, dass der kleine Sperling nie wieder singen würde. Singen war die eine Sache, aber sie würde nie fliegen lernen. Sie würde nie über den Tellerrand hinaus kommen und in die Freiheit blicken. Das Einzige was sie noch tun konnte, tat sie. Manchmal stand sie irgendwo im Gang, alleine und erschreckte sich, obwohl es meistens keinen Grund dazu gab. Die Huren erzählten sich, dass es so ist, wenn man den Dohleschall hört.' Fortsetzung folgt in der regulären Primum Ausgabe... |
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Tödliche RauftageHumbrecht Hunzenschwill wurde tot aufgefunden. Aus Ermittlerkreisen erfuhren wir, dass Humbrecht Hunzenschwill eine ernstzunehmende Zeugenaussage nicht mehr abgeben konnte. Auch die Feuchte Vettl ist im alten Jahr geblieben. Möge sie in Frieden ruhen. Wir senden unser aufrichtiges Beileid über das große Wasser zum Etablissement 'Das goldene Seerohr', dass der Feuchten Hütte die Feuchte Vettl im Austausch überließ. Orakelspruch der Woche Dreh dich nicht um, die Angst geht um. |
Gerüchte machen sich breit Die äußerst blutigen Morde der letzten Wochen brachten das Handelskontor dazu Knoblauch, Fischernetze und Holzpflöcke zum Spottpreis anzubieten. Nun machen sich die Gerüchte breit, es könne sich um einen Sturmreiter handeln. Die Einheimischen aus dem Gebiet der Urkraft kennen dieses rachsüchtigen Geist bereits vom Wettstreit auf der zweiten Insel. Scheinbar werden wir nun auch von diesem Menschenfresser heimgesucht. Es empfiehlt sich immer einen Topf mit heißem Talk auf dem Feuer zu lassen, für den Fall der Fälle. Wir hoffen wir lesen uns alle in der nächsten Ausgabe. |
Der Primat berichtet weiter ungezwungen, unabhängig und unbestechlich über die Geschehnisse auf Primum. Wir lesen uns in der Secundum Ausgabe |
Wir haben bereits über 400 Spieler-Tickets verkauft und haben die Lagerzahlen erhöht.
Damit haben wir aktuell noch folgende freien Plätze für die Lager von Tertium inklusive der aktuellen Ticketgrundpreise:
Lager | freie Tickets | Kontingent | verbleibend im Kontingent |
Das Konglomerat der Gier | 26 | 145,00 € | |
Die Union der Ordnung | 47 | 120,00 € | 12 |
Die wandernde Stadt |
37 |
120,00 € | 12 |
Der Zirkel der Dunkeheit | 30 | 145,00 € | |
Die Allianz des Krieg | 31 | 145,00 € | |
Die Bruderschaft der Urkraft | 29 | 145,00 € | |
Die Liga der Freiheit | 33 | 145,00 € |
Stand: 17.08.2019
Wir haben aktuell auch noch 27 Betteplätze zu verfügung
Über einen Monat vor dem Con, sind gestern die letzten beiden Feldbettenplätze für Primum 3 verkauft worden. Somit haben wir alle Betten und alle Möglichkeiten, an denen man ein Feldbett aufstellen kann, ausgeschöpft. Damit sind wir ausverkauft! In dringenden Fällen haben wir noch die Option im Zelt (was auch als Heimschläfer gedacht ist). Hier haben wir aber ebenfalls nur noch 2-3 verfügbare Positionen, da es ansonsten einfach zu voll wird.
Meldet euch also frühzeitig hierfür an, falls es für euch in Frage kommt.
Das ist super! Wir freuen uns auf euch und wie ihr der wandernden Stadt Leben einhaucht. Da wir aber in der Vergangenheit hier etwas zu unorganisiert waren und dadurch das ein oder andere Missverständnis auftrat, haben wir nun eine eigene Anmeldung für Mitbeteiligte. Diese Anmeldung ist der erste Schritt. Hier fragen wir alle nötigen Details von euch ab.
Diese Anmeldung ist eine Art Gruppenanmeldung. Hier sollte der Leiter seines Gewerbes sich und alle seine Helfer anmelden. Wenn du aber nur alleine bist, kannst du die Anmeldung natürlich auch nur für dich alleine ausfüllen. Die Anmeldung dient der Bedarfserfassung. Hieraus folgt noch kein Kauf.
Wir haben ein paar besondere Regeln dieses Jahr auf Inseln der Macht -Tertium- deswegen schließen wir nach der Anmeldung einen Vertrag. Diesen senden wir dir mit den Details deiner Anmeldung und von unserer Seite unterschrieben zu. Erst wenn du den Vertrag unterschrieben zurück sendest, kommt er zustande. Einen Blanko-Vertrag kannst du dir aber hier schon mal ansehen.
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Ausgabe Omnium im Jahr 4 des Wettstreits | |
Bericht des Hafenmeisters zu den Vorfällen auf PrimumWir gehen nun Recht in der Annahme, dass nach dem gewaltsamen Tod von Ernst Weidenpesch auch Hennes Wiesendrang im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Leben gerissen wurde. Die Hafenarbeiter bildeten nach einem erbitterten Streik eine Suchmannschaft. Nach dem Finger und der ganzen Hand ist nun auch der Kopf des Hafenarbeiters Hennes Wiesendrang aufgetaucht. Der Kopf lag unweit der Leiche von Gustav Rübenhart. Der Anführer der Suchmannschaft Gustav Rübenhart war ähnlich zerstückelt, wie die Leiche des armen Ernst Weidenpesch. Die Einwohner des Hafens zu Primum sind nun erstrecht verunsichert. Bereits vor dem Phönixtag tragen die Damen Asche auf der Stirn zum Zeichen, dass sie die Rauftage nicht unterstützen werden. Die Hafenmeisterei ruft in diesem Jahr zur Vorsicht zwischen den Tagen bis zum Aschedium auf. Möge der Geburtstag uns Frieden bringen und die Tage im neuen Jahr uns mehr Sicherheit geben, als die letzten Tage im alten Jahr. |
Gegendarstellung Die Hohe Kirche Lunars weist uns nochmal darauf hin, dass der Waise Nikodemus Golz aufgrund seines Werdeganges vom Waisenkind zum Menschenfreund, Arzt und Alchemisten posthum zum Weisen Lunar vorgeschlagen wurde. Bei dem Weisensprechungsverfahren der Hohen Kirche Lunars handelt es sich um eine Hervorhebung eines selbstlosen Lebens, dass im Dienste des Glaubens oder der Kinder Lunars gegeben wurde. Bei einem Waisenverfahren handelt es sich hingegen um die gewaltsame Entleibung beider Eltern und solcherlei Gesetzlosigkeiten weisen wir aufs Schärfste zurück. Möge Lunar über uns wachen und sein Licht uns unsere Wege erhellen. |
Der siebte Auszug aus dem Tagebuch des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz Einzig und allein für die Leser des Primaten der siebte und leider unvollständige Teil aus dem Tagebuch des gewaltsam aus dem Leben gerissenen Dr. Nikodemus Golz. Er lehrte uns die Umstände hinzunehmen, aber nicht die Ungerechtigkeiten des Lebens. Möge er in Frieden ruhen und möge das Licht Lunars unser Leben erhellen! 'Ich wurde älter, die Alchemie war tatsächlich eine Kleinigkeit für mich und nachdem ich in meiner Ausbildung einerseits die Gifte für meinen Gönner mischte, braute ich Heiltränke für die armen Kinder in der Gosse. Die Kinder kamen mit allerlei Wehwehchen und vor allem ihren Sorgen zu mir, denn ich hatte immer ein offenes Ohr und meistens eine Lösung für die meist nur kleinen Probleme. Das sprach sich ziemlich schnell herum und irgendwie kam Eines zum Anderen und ich hatte eine Hinterhofpraxis mit Suppenküche am Laufen. Die Akademie erkannte die zweite Einnahmequelle und der Leitspruch jeder gibt, was er geben kann, machte schnell die Runde. Der Handel mit Gefallen war an der Tagesordnung, weil zu geben hatten die Kinder oft nicht viel, aber sie waren die Augen und Ohren für mich. Weil Neuigkeiten und Gerüchte waren es, die mir eines Tages den Arsch retten würden. Ich wurde nebenbei noch von einem alten Arzt ausgebildet, der immer zu mir kam, weil er etwas zum Betäuben seiner Schmerzen brauchte. Die Schmerzen, die seine Seele in ihm verursachten. Ich betäubte ihn und er überließ mir nach und nach seine Instrumente, sein Wissen und seine Aufzeichnungen. Seinen Namen habe ich nie erfahren und er ließ mich auch nie teilhaben, an seinem Seelenleiden. Doch ich sollte schon bald herausbekommen, was das Gewissen aus einem macht in einer Stadt wie Mudea, wenn man im Grunde seines Herzens eigentlich ein ehrlicher und aufrechter Mann werden wollte und die Umstände des Gossenlebens einen zu Dingen trieben, die man nie für möglich gehalten hatte, dass man sie je tun würde. Das Einzige was ich tatsächlich nie tat, war es meinen Körper für Geld zu verkaufen. Das verhielt sich mit den Gefallen etwas anders. So war es, dass ich Dinge tat, nur eines Gefallens wegen. Und so rutschte ich immer tiefer hinein in einen Strudel aus Gefallen und Gegengefallen, so dass am Ende keiner mehr wusste, wer nun wem einen Gefallen schuldig war. Außer mir natürlich, ich fing an peinlich genau darüber Buch zu führen, wem ich was schuldig blieb und so war meine kleine lederne Kladde bald genauso berüchtigt, wie der meines Gönners. Mein Gönner kam immer seltener persönlich vorbei, schickte vielmehr seine Handlanger, um Gifte abzuholen, bis ihm zu Ohren kam, dass wir die Armen behandelten. Er war nicht wütend darüber. Keineswegs. Er gab mir seine Hand, auf die Weise, wie er es am ersten Tag auch getan hatte und sagte: ‘Wie der Zufall so will, habe ich ein paar Damen, die auch den ein oder anderen gesundheitlichen Rat benötigen würden und wenn du neben der Alchemie auch noch Arzt werden wollen würdest, könnte ich dies Kraft meiner Arroganz in die Wege leiten.’ Anmerkung der Redaktion: Leider sind Teile des Tagebuches unwiderruflich durch Blut und Wasserflecken zerstört und konnten nicht wieder hergestellt werden. Dafür möchten wir wieder einen weiteren Teil des Tagebuches unseres verehrten Dr. Nikodemus Golz veröffentlichen. Nun kamen die armen Schweine nicht mehr zu mir, nein ich machte Hausbesuche. Die Akademie führte die Hinterhofpraxis dennoch weiter und so war die Akademie nicht nur für mich immer ein sicherer Hafen gewesen, sie war es nun auch für die Straßenkinder der Stadt, für die Armen und Kranken und vor allem für alle die Hunger litten. Ich jedoch zog ins Etablissements meines Gönners und ging vormittags auf eine der besseren Schulen, um meinem zweiten großen Vorhaben nachzugehen, tatsächlich eines Tages Arzt zu werden. Ich betäubte mein Herz und mein Gewissen in Rum und allerlei anderen Substanzen und dennoch versuchte ich den Menschen nur zu helfen. Die Frauen waren meistens nur die Opfer von Machenschaften, für die sie selbst oft nicht viel konnten. Die Huren waren immer nett zu mir und ich unterwies sie in punkto Sauberkeit und wir versuchten Einiges, damit sie sich nicht anstecken würden. Ich war es der Fischblasen und Schafsdärme als Schutz einführte. Und dieses Etablissement blieb lange von dem Seemannsfluch verschont, doch der harte Schanker schlug selbst in Mudea zu. Nun war ich mittlerweile in einem Alter, wo mir die Angebote der Damen nicht unbemerkt blieben, doch ich ließ mich nur selten zu etwas hinreißen. Selbst in der Not blieb es meistens nur beim Zusehen, ich wusste ja, was meine Damen so alles mit sich rumschleppten. Aber nachdem mein Behandlungszimmer nicht nur von Huren besucht wurde, konnte ich doch auf dem Gebiet noch völlig uneigennützig ein wenig weiter forschen und das was die Quacksalber als weibliche Hysterie bezeichneten, konnte ich oft mit ein paar einfachen Handgriffen abstellen. Mein goldenes Händchen war in guten Kreisen genauso berühmt, wie mein Ruf als Engelmacher und das ist auch das Makabere daran. Die Lust zu befriedigen und dann die Früchte, die aus der Lust entstanden sind, austreiben. So hab ich mich mittlerweile gemausert, vom Giftmischer, zum Engelmacher und nun zum Freudenspender. Mal ganz davon abgesehen, dass ich bei Frauenproblemen der erste Ansprechpartner vieler Frauen der Stadt geworden war. Dinge, mit denen man nicht zu einem richtigen Arzt gehen würde. Dinge, die niemand außer mir erfahren sollte. Dinge, die ich nur meiner kleinen ledernen Kladde anvertraute. Ich bekam viele Angebote, doch verkaufte ich tatsächlich nie meinen Körper, auch wenn die Damen noch so sehr darum bettelten. Und wie es immer so ist, nicht alle Probleme konnte man mit gut zureden oder ein bisschen auf die richtigen Stellen drücken lösen. Eines Abends wurde eine Dame in meine Kemenate gebracht. Nach ihrer Kleidung zu urteilen war sie adelig oder aus wirklich gutem Hause. Sie war bestimmt nicht älter als ich, dennoch schien sie verbittert zu sein. Sie klagte mir ihr Leid und schnell erfuhr ich, dass ihr Ehegatte erwarten würde, dass sie ihm einen Erben schenken würde. So oft sie es bisher auch versuchten, schien es nie zu klappen. Sie habe schon nahezu jeden renommierten Arzt des Landes aufgesucht, sie war sogar bei den Magiern in Parei gewesen, doch niemand konnte ihr zu einer Schwangerschaft verhelfen. Nun sei sie bei den eher verruchten und berüchtigten Quacksalbern gelandet. So einer schien ich meines Rufes wegen wohl zu sein, deshalb würde sie mich auch aufsuchen. Meine Frage, ob sie es schon mit Geschlechtsverkehr probiert hätte, ließ sie erröten und sie schlug mir ihren Fächer ins Gesicht. Ich sagte ihr auf den Kopf zu, dass sie zu verbissen an die Sache heranginge und auch wenn dies niemand hören wollen würde, es auch an ihrem Ehegatten liegen könnte. Ich schrieb alles mit, was sie mir erzählte und ich wies sie an, jeden Tag aufzuschreiben, einmal wie sie sich fühlte, dann wie ihre Temperatur wäre und schlussendlich wann genau ihre Periode käme und wie diese vonstatten ging. Dann müsste sie auch notieren, was ihr Mann so zu sich nahm und wie sein Tagesablauf denn so wäre. Am Besten wäre es einen Dienstboten auf ihn anzusetzen. Zwei Monate später kam heraus, dass meine Patientin kerngesund war und dass ihr Ehegatte, neben dem Personal auch die ein oder andere Hure besprang und dann wollte er jede Nacht von seiner Frau die ehelichen Pflichten erfüllt bekommen. Dass sie alle noch nicht am Seemannsfluch krepiert waren, war nur ein Wunder und ich untersagte ihr, für die nächste Zeit, den Geschlechtsverkehr mit ihrem Mann. Die Dienstboten würde sie alle entlassen und zur Zeit ihrer Empfängnisbereitschaft, sollte sie ihrem Mann erlauben, mit ihr das Bett zu teilen. Das Monat darauf durfte er an drei Tagen um die Empfängnisbereitschaft herum in ihre Kammer und das Monat darauf sogar zweimal am Tag. Sie wurde einfach nicht schwanger. Für meinen letzten Vorschlag bekam ich ihren Fächer wieder über die Rübe gezogen. Einen Monat später kam sie wieder und willigte dann schlussendlich doch ein, dass ich es versuchen sollte. Sie weigerte sich allerdings, es in meinem Behandlungsraum zu treiben, also lud sie mich ein mit ihr eine Fahrt in ihrer Kutsche zu unternehmen. Wir fuhren auf ihren Landsitz. Auf dem Weg untersuchte ich sie und schlussendlich verführte sie mich noch in der Kutsche. Ich wurde die nächsten Tage in ihrem Landhaus festgehalten und ich tat meine Pflicht mehrmals am Tag. Meine Pflicht für die ich meinen Lohn erst neun Monate später bekommen sollte. Sie ließ es einfädeln, dass ich meinen Sohn zumindest einmal sehen durfte, nämlich bei der Geburt. Danach brach der Kontakt ab. Ihr Geld hab ich nicht genommen, ich bat sie ein Waisenhaus zu errichten, in denen es den Kindern besser gehen würde, als es uns ergangen ist. Ob sie es je gemacht hat, weiß ich nicht! Den kleinen Nikomedes habe ich nie wieder gesehen, doch denke ich oft an ihn und dass er es besser haben wird als ich. Er müsste sich nicht durchs Leben kämpfen. Und eines war Gewiss, die Lieber seiner Mutter würde ihn ein Leben lang begleiten. Lunar segne beide und ich wünsche ihnen ein langes und erfülltes Leben.' Fortsetzung folgt in der Primum Ausgabe... |
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Aberglauben, Nachzehrer und Wiedergänger Der Tod ist das Ende aller Dinge des menschlichen Lebens, nur des Aberglaubens nicht. Nun hat der Aberglaube, als irrig angesehener Glaube an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen, auch Einzug gehalten im Hafen zu Primum. Nachdem sich das eher hanebüchene Gerücht breit machte, ein Nachzehrer würde sich an den Bewohnern des Hafens laben, auf das sich nun die gesamte Knoblauchernte im Umlauf befindet. Das Verschachern gefälschter Weißdornnägel scheint nun genauso an der Tagesordnung zu sein, wie die Gerüchte, dass der ehrenwerte Herr Dr. N. Golz als Wiedergänger aus seinem Grab stiege, um sich an den Hurenböcken zu laben. Nun ist eines zu sagen, der Leichnam des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz wurde mit allen Ehren und vor allem zu Ehren Lunars verbrannt und seine Asche wurde auf dem Hurenfriedhof zu Primum beigesetzt. Das Schmatzen, das am Hurenfriedhof gehört wurde, ist auf den üblichen Verwesungsprozess unverbrannter Leichen zurückzuführen. Bisher ist kein Vampirismus auf Primum feststellbar. Blaues Leuchten bringt den Frieden nach Secundum Der Hohe Phönix des Westens. In blaue Roben gehüllt. Leuchtend Er vertrieb den Rauch und ließ die Wasser wieder fließen. Alle Bäume rettete er, auch den kleinsten Strauch und Busch. Zuletzt heilten er die Körper und Seele derer, die noch lebten. Bevor man ihm noch danken konnte, war er auch schon wieder zwischen den Spähren verschwunden und ließ allein die Erinnerung an seine Gnade und seinen Gleichmut zurück. Grabsteinsetzung Das Primumer Kuratorium kündigt die Grabsteinsetzung an der ewigen Ruhestätte des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz an. |
Orakelspruch der Woche Nach dem kürzesten Tag im Jahr verbrennt er bis zur Asche, auf dass er zu Aschendium wieder aufsteigt, so wie jedes Jahr aufs Neue. Alles Gute zum Geburtstag. Sie sucht Ihn - Er sucht Sie
![]() Junge Klabauterin fucht nette Gefellfaft füa blaue Ftunden. ~*~
Suche junge Naturliebhaberin zum Leben auf einer einsamen Insel zur Gründung einer Familie. Biete durch eine feste Anstellung ein gutes Auskommen und einen einmaligen Blick auf die Felsen vor Primum.
Danksagung aus Secundum Die Einwohner und Ureinwohner Secundums, bedanken sich für die Sach- und Wertspenden. Ihre Gebete haben ihnen nicht nur einen vollen Napf sondern auch einen milden Winter beschert. Nichts desto Trotz sammelt die Großreederei Skylarson weiter unter dem Stichwort: 'Durch den Winter kommen!' Sach- und Wertspenden in jedem Handelskontor der Großreederei Skylarson. Der bisher milde Winter erlaubt der Albatros eine weitere Überfahrt nach Secundum, sodass auf während des Winters die Spenden nach Secundum gebracht werden können. ~*~ Die Großreederei Skylarson sucht wieder neue Arbeiter für den Bau des Hafens zu Tertium! Angesichts der Tatsache, dass der Hafen der dritten Insel fertig werden muss. Der Verdienst soll außerordentlich hoch sein. ~*~ Machen Sie die Ausbildung zum Hafenmeister - Ein Beruf mit Zukunft. ~*~ Die Reederei Skylarson ist bekannt für Förderung von Arbeit und Familie und wurde ausgezeichnet als sicherster Arbeitgeber des Jahres. |
Eilmeldung: Nach dem Tod von Ernst Weidenpesch, Hennes Wiesendrang, Gustav Rübenhart wird nun Humbrecht Hunzenschwill vermisst. Er wurde zuletzt in den Raufnächten bei der feuchten Vettl gesehen. Die feuchte Vettl wird seither auch vermisst. |
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