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Sonderausgabe zu den aktuellen Vorfällen | Ausgabe Primum im Jahr 5 des Wettstreits |
Bericht zu GerichtDie Anhänger und Verehrer des ehrenwerten Weisen Dr. Nikodemus Golz müssen allen Anschein nach noch länger auf ein Urteil warten, wie seitens des Hohen Gerichtes vorangekündigt wurde. Die Anklage zeigt sich allzeit bereit und siegessicher. Seitens der Anklage wurde nur die schlampige Ablage des Hohen Gerichtes stark kritisiert. Dann scheint noch nicht klar zu sein, ob es sich bei der Gerichtsbarkeit nun um ein Triumvirat handelt oder um einen Einzelvorsitz. Die ersten Zeugenaussagen wurden durch lästige Zwischenrufe und durch den gesunden Schlaf und das laute Schnarchen der Verteidigung unterbrochen. Die Verteidigung stützt sich vor allem auf die angebliche Feuchtigkeit des Bodens in der Feuchten Hütte. Aber eines ist gewiss, alles mag feucht sein in der Feuchten Hütte, nur der Boden ist stets sauber und trocken. Da legt die Familie Flötzinger größten Wert drauf, dass der nagelneue Dielenboden immer schön sauber und trocken gehalten wird. Es wäre ja nicht auszudenken, wenn einer der Gäste ausrutschen würde. 'Feucht ist hier nur der Inhalt der Gläser und die Huren meiner Frau!' rief Ignaz Flötzinger laut, als er von den Vorwürfen hörte. Abschließend scheint der Angeklagte an Gedächtnisschwund zu leiden. Nur gibt es auf Primum keinen Doktor mehr, der sich um den Geisteszustand des unwissenden Angeklagten kümmern könnte. Geschickt eingefädelt kann man nur sagen. Die Redaktion wünscht noch einen guten Schlaf, Herr Verteidiger. |
Verlautbarung seitens der Redaktion Aus Gründen der Sicherheit für Leib und Leben kann die Redaktion des Primaten die Identität seiner Mitarbeiter bis auf Weiteres nicht preisgeben. Gerne geben wir eine schriftliche Zeugenaussage zum Verbleib des Tagesbuches des verstorbenen Dr. Nikodemus Golz ab. Einer unserer Mitarbeiter hat das Tagebuch des zu dem Zeitpunkt gerade verstorbenen ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz nach der Abreise der Gäste der Feuchten Hütte unter dem Bett des Verstorbenen gefunden. Der Zustand des Tagebuches war zu diesem Zeitpunkt grauenerregend. Durch Wasser und Blutflecken waren Teile des Textes stark entstellt. Ratten hatten sich über einige Seiten hergemacht und sind für die Nachwelt leider unwiderruflich verloren. Wie in den aktuellen Auszügen zu lesen, scheinen gezielt Wörter durch Blutflecken unkenntlich gemacht worden zu sein. Seitens der Redaktion wurde von allen erhaltenen Textstellen eine beglaubigte Abschrift gefertigt, die den Epistemen zur Verfügung gestellt wurde. Eine weitere Abschrift verblieb in der Redaktion unter Verschluss. Das Original wurde kurz vor dem Kriegszug nach Secundum entwendet und ist seither nicht wieder aufgetaucht. Hochachtungsvoll bitten wir um Verständnis für unsere Zurückhaltung und berufen uns auf die Pressefreiheit. Die Nachwelt hat ein Recht auf die Worte des Dr. Nikodemus Golz. Die Redaktion des Primaten - erste Primumer Zeitung -unbestechlich und unabhängig- |
Der achte Auszug aus dem Tagebuch des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz Einzig und allein für die Leser des Primaten der achte und leider wieder unvollständige Teil aus dem Tagebuch des gewaltsam aus dem Leben gerissenen Dr. Nikodemus Golz. Auch er war nur ein Mensch, der eine große Liebe verdient hätte. Möge er in Frieden ruhen und möge das Licht Lunars unser Leben erhellen! 'Der Seegang ist heute sehr heftig. Dieses Ferkel hat mir über die Schuhe gekotzt und dieser Schiffsjunge Hans hat mir mit seiner dilettantischen Putzaktion nicht nur meine Schuhe ruiniert sondern auch Wasser über meine Kladde geschüttet. Ich versuche eben die geschriebenen Worte zu trocknen, in der Hoffnung ich müsse nicht wieder von vorne beginnen. Dabei fielen mir einige Notizen des Betbruders von der Grötzenhuberin in die Hände. Die ich scheinbar gleich abgeschrieben habe. Das ist eines der Dinge, die niemand über mich weiß. Es ist so eine Art Zwangshandlung, die mich immer befällt, wenn mir Papiere in die Hände fallen, die mir nicht gehören. Ich fange dann gedankenlos an sie zwanghaft abschreiben zu müssen, ohne jedoch den Inhalt zu verstehen. Erst später wenn ich sie in meiner Kladde wieder finde, da fällt mir zuweilen auf, was für einen Unsinn ich in die hinteren Seiten geschrieben habe. Manchmal schreibe ich es genau in der Handschrift ab, die ich vor Augen habe. Wenn man länger darüber nachdenkt, wäre ich bestimmt ein guter Fälscher geworden, wenn ich nicht ein verdammt guter Alchemist und Doktor geworden wäre, hätte ich mir damit bestimmt ein unrühmliches Leben als Urkundenfälscher aufbauen können. Unrühmlicher, als das Leben, das ich bereits habe… Ich hoffe inständig, das mir die Seiten reichen, um meine Geschichte zu erzählen. Wenn der Betbruder weiter sein Faszikel liegen lässt, dann ist meine Kladde mit diesem Götterkram voll. Denn der Glaube Lunars ist nicht das Einzige was den Geist des kranken Bruders zu interessieren schien. Nun kotzt der Hans in den Putzeimer. Ich glaube ich ziehe es vor, mich in meine Kajüte zu verziehen und später weiterzuschreiben. Dass dieser Hans noch nicht an seiner Tollpatschigkeit verreckt ist, ist mir ein absolutes Rätsel. Er macht mir mehr Arbeit, wenn er versucht seine Arbeit zu machen, weil er sich schon so oft selbst verletzt hat dabei. Es ist wirklich unglaublich, aber er überlebt sogar den Sturz aus dem Krähennest, weil er mit dem Fuß in der Takelage hängen bleibt. Wenn er gerade nicht versucht sich aus Versehen selbst zu töten, ist dieser Hans recht hilfsbereit, gar nicht so dumm wie er manchmal tut und ich habe ihn schon mal gegen den Harten Schanker geimpft. Man weiß ja nie. Auch wenn ich nicht daran glaube, scheint der Bub einen gewaltigen Schutzengel zu haben. Was ich allerdings beobachten musste ist, dass er dieses Schwein sogar mit in seine Hängematte nimmt, das finde ich sehr bedenklich. Dieser tollpatschige Schiffsjunge war auf Secundum angeblich mit dem schwarzen Schwamm in Berührung gekommen. Du kannst dich doch bestimmt erinnern, der Schwamm der uns ein Beiboot kostete und ein paar brave Männer der Albatros mit sich in den schwarzen Tod riss. Bisher hab ich ihm aber darüber nur wenig Verwertbares aus der Nase ziehen können. Dieser andere Schiffsjunge namens Greta, ja es ist ein Mädchen, ist angeblich die Schwester von Hans. Die Kleine erinnert mich ein Bisschen an mich, als ich noch jünger war. Sie ist sehr neugierig und sie ist sehr geschickt, nur dass sie bisher eher in die eigene Tasche gewirtschaftet hat. Gerüchte zufolge soll sie es geschafft haben einem Phönix einen magischen Kompass zu klauen. Dafür wurde sie mit Wissen bestraft. Sie musste bei den Epistemen in der Bibliothek ein ganzes Jahr Bücher lesen. Unglaublich, sie muss mir unbedingt erzählen, wie sie das geschafft hat. Ich würde alles dafür geben, einmal in dieser Bibliothek ein wenig zu schmökern und dann brauch ich nur noch genug Zeit um alles zu lesen. Kapitän Eik hat mir seinen ganzen Papierkram aufs Aug gedrückt und ich versuche den Papierkram wiederum an die kleine Greta abzuwälzen. Mal sehen, ob ich sie auch noch überreden kann, als Versuchsperson für mein Heilmittel zu fungieren. Ich bin reichlich abgeschwiffen, mir ist mittlerweile auch schon schlecht. Ich werde doch nicht auch noch seekrank werden. Das Interessante an den beiden Schiffsjungen ist ja, dass sie beide ein völlig identisches Muttermal am Hals haben. Das Mal hat die Form eines zweiblättrigen Kleeblattes. Sehr praktisch, wenn wir auch so ein Muttermal hätten, was beweisen würde, dass wir verwandt sind, obgleich wir uns wesentlich ähnlicher sind, als die beiden. Ich denke mal, dass sie verschiedene Väter haben. Eines der dümmsten Sprichwörter heißt ja, das Muttermal hatte deine Mutter mal… Ich schreibe morgen weiter. Morgen ist auch noch ein Tag auf der Reise nach Primum. Geliebter Bruder, von Wort zu Wort fällt es mir leichter darüber zu schreiben. Und um so mehr ich aufs Papier bringe, um so besser fühle ich mich. Ich hätte nie gedacht, dass Geschriebenes so heilsam sein kann. Ein neuer Tag auf See, der Sturm hat sich verzogen und die See ist wieder ruhig. So als wäre nichts gewesen. Die Luft ist herrlich und wenn ich übers Wasser blicke, kann ich am Horizont ein paar Felsen erblicken. Wir holen die letzten Passagiere ab und dann geht es über den Ozean. Der Kapitän hat mir schon so viel von Ihnen erzählt. Kapitän Grace und ihre Crew. Die sollen sogar einen eigenen Klabautermann haben. Das glaube ich allerdings erst wenn ich ihn sehe. Es wird wohl eng werden in der Offiziersmesse. Die muss ich mir dann wohl nicht nur mit dem ersten Maat und dem verschrobenen Küper teilen. Einer ist merkwürdiger als der andere. Mein Glück ist nachwievor, dass der Kapitän die Schichten so eingeteilt hat, dass der erste Maat seit meinem Dienstantritt die Nachtschichten an Deck hat und ich nachts immer alleine in der Messe sitzen kann. Dieser Hans-Peter Mies kann mich ums Verrecken nicht ausstehen und ich habe keine Ahnung wieso. Ich habe ihm doch tatsächlich nichts getan, außer dass ich mich namentlich bei ihm vorgestellt habe. Loyal ist er, wenn auch immer schlecht gelaunt, aber seine Abneigung gegenüber mir ist mir ein wahres Rätsel. Erinnere mich daran, dass ich über den Küper noch etwas zu sagen habe. Die Sache mit den Kisten und den Zahlen und den Laderäumen machen einfach keinen Sinn. Und das mit den Ladelisten. Egal ich bin kein Buchhalter. Da soll sich die Grötzenhuberin mit rum schlagen. Vielleicht gebe ich ihr einen Wink.' Anmerkung der Redaktion: Leider sind Teile des Tagebuches unwiderruflich, durch Blutflecken scheinbar gezielt an wichtigen Stellen angebracht, zerstört worden und konnten von unserer Seite leider nicht wieder hergestellt werden. Dafür möchten wir wieder einen weiteren Teil des Tagebuches unseres verehrten Dr. Nikodemus Golz veröffentlichen. 'Ich schreibe lieber die Geschichte weiter, wo war ich denn gestern stehen geblieben, als dieses dumme Schwein mir auf die Schuhe gekotzt hat. Ich laufe seit gestern Abend im Übrigen barfuß über die Planken, das ist tatsächlich besser, als mit jeglichem Schuhwerk. Nach den Eskapaden mit der edlen Dame und der Gewissheit, dass mein Blut weitergetragen werden würde, hatte ich eigentlich vor mich von dem Weibsvolk fernzuhalten, die verdrehten mir nur den Kopf. Mein Studium hatte eigentlich Priorität und ich hatte es eh schon viel zu sehr schleifen lassen in letzter Zeit. Mein Vorhaben gestaltete sich ziemlich schwierig, wenn die meisten meiner Patienten entweder Huren waren oder hysterische Damen von Stand. Man könnte meinen, dass man unter so viel Freizügigkeit abstumpfen würde. Ich bin mir nicht sicher ob es einen falschen Eindruck hinterlässt, wenn ich zugebe, dass ich mich vor Angeboten kaum retten kann, aber wirklich die Lust verliere den Verlockungen nachzukommen. Aber manchmal kann auch ich nicht anders. Aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, habe ich nicht oft genug nein gesagt und irgendwie kam ich mir zuweilen ganz schön benutzt vor. Andere hätten sich über die Angebote gefreut, aber ich wusste in welchem Sumpf die meisten steckten oder welche Bürde sie damit eigentlich verdrängen wollten und ich und mein Schwanz waren oft nur Mittel zum Zweck. Aber selbst bei mir kam es zuweilen mal vor, dass das Fleisch schwach wurde und so hatte ich meine Augen auf eine junge Dame geworfen, die in der tanzenden Dohle zunächst als Sängerin anfing. So ist doch das, was du begehrst, das, was du täglich siehst. Und ich sah sie gerne an. Sie war ein kleines ätherisches Wesen und sie war so unschuldig, dass man eigentlich schon für einen lüsternen Blick hätte bezahlen müssen. Wenn sie sang, dann schmolzen Reihenweise die Männer dahin, doch sie hatte bisher keinen Freier gehabt und war tatsächlich noch unschuldig. Sie wurde immer als der kleine Sperling angekündigt, doch ich nannte sie immer kleiner Spatz, weil sie auch genau so aß. Sie war ein schüchternes Ding, aber sie war auch noch ziemlich jung. Ich sollte erst sehr viel später erfahren, welcher Schicksalsschlag sie in diese Lage gebracht hatte. Mein Gönner brachte sie eines Tages zu mir, ich solle sie untersuchen, ob mit ihr alles in Ordnung sei. Ich klärte sie über die Arbeit der Damen auf und gab ihr ein paar Tropfen, damit sie etwas lockerer wurde. Und selbst die Tropfen halfen nicht, sie war so schüchtern und unbedarft und mein Gönner wurde schon ungeduldig, weil die Untersuchung so lange dauerte. Ich versuchte ihr näher zu veranschaulichen, was sie künftig zu tun hatte, doch sie erkannte das Unrecht, das man ihr bald antun würde. Ihr Vater habe sie für ein Schwein verkauft, damit er ihre Geschwister über den Winter bringen konnte. Aber was nutzt ein Schwein, das nicht mal gemolken werden kann. Sie redete nicht viel, aber das, was sie sagte, war gar nicht mal so dumm. Und ihre Stimme war wie Honig, sie floß einem ins Ohr und man war einfach hin und weg. Und selbst wenn sie einfach nur Zahlen aufsagte, regte sich etwas in meiner Hose. Es war sehr unprofessionell, aber was das angeht war ich auch nur ein Mann. Und obwohl sie noch jungfräulich war, gab der Handlanger von meinem Gönner nur ein kleines Schwein für sie. Das war bitter, aber nicht zu ändern. Zum Glück hat wenigstens der schmierige Hurenwirt sie nicht angerührt. Ich muss ihm doch noch mehr auf die Finger schauen. Nach meiner Beratung wurde sie leicht hysterisch und ich sah schon, das ich heute noch meine Anstellung verlieren würde, wenn ich sie nicht wenigstens untersuchen durfte. Ich gab ihr ein paar Beruhigungstropfen und legte Hand an sie. Alles an ihr war zierlich und ihr Allerheiligstes war einfach nur unbeschreiblich schön. Mein goldenes Händchen hin oder her, ich hatte sie kaum berührt und ich schwöre, dass ich nicht mit dem Finger und auch nicht mit einem meiner Instrumente in sie eindrang. Ich hatte sie nur oberflächlich abgetastet und dann war es schon um sie geschehen. Aus ihrem Mund purzelte ein kleiner niedlicher Stöhner und dann… Sie war so unendlich empfindsam, dass sie mir ins Gesicht spritzte, noch bevor ich einen genaueren Blick riskieren konnte. Ihr war es unendlich peinlich und ich musste mir wirklich mein Grinsen mit ihrem Saft aus dem Gesicht wischen. Das war mir ja noch nie passiert. Also mir schon, als der, der spritzt, aber von einer Frau? Nie und nimmer. Ich hatte davon gelesen und die Huren hatten mir davon erzählt, aber gesehen hatte ich es noch nie. Vielleicht hatte sie ja auch einen Blasensprung oder etwas anderes. Ich untersuchte sie weiter und da schon wieder, der kleine Stöhner und diesmal bekam ich es direkt ins Auge. Da musste sogar sie lachen. Ich Idiot habe meine Brille und meinen Mundschutz nach dem ersten Mal abgelegt. Und eines muss ich noch loswerden. Sie schmeckte köstlich. Zumindest war ihr Geschlechtsorgan mehr als betriebstüchtig. Das kam bei Frauen wirklich äußerst selten vor und bei einem so jungen Ding, war es schier unmöglich. Ich nahm eine Probe und später stellte ich fest, dass es definitiv kein Urin war. Da hatte ich ja nochmal Schwein gehabt. Meinem Gönner erzählte ich nichts davon und ich hoffte, er würde es hoffentlich auch nicht herausfinden. Sonst würde er sie auf der Straße zur Schau stellen. Ich sagte ihr, dass mit ihr alles mehr als in Ordnung sei, dass sie sich für nichts schämen müsste, dass sie aber mit niemanden außer mir darüber reden durfte. Ich erstattete meinen gekürzten Bericht und mein Gönner war zufrieden, dass er die Katze nicht im Sack gekauft hatte. Er war manchmal tatsächlich ziemlich leicht zufrieden zu stellen. In dieser Nacht nahm mein Gönner sie mit in seine Kemenate. Und die Huren sagten: ’Heute Nacht würde die Dohle wieder schreien!’ Und als ich ihre jämmerlichen Schreie hörte, brach mein Herz endgültig in zwei. Die Huren kannten das Spiel länger als ich und schließlich war jede von ihnen schon einmal in seiner Kemenate gewesen. Sie wussten alle was dort geschehen würde, ich sollte es erst am nächsten Morgen herausfinden. Da war sie wieder bei mir. Sie konnte kaum laufen. Sie hatte Schmerzen und sie war am Boden zerstört. In dieser Nacht war etwas Unschuldiges in ihr zerbrochen, was kein Arzt der uns bekannten Welt je wieder hätte heilen können. Er hatte sie nicht auf die herkömmliche Weise genommen, weil er ihre Jungfräulichkeit an den Meistbietenden verkaufen wollte und ich sollte ihre Jungfräulichkeit bei der Versteigerung bestätigen. Er hatte das getan, was die feinen Herren auch mit den Knabenschlampen taten und diese Verletzungen waren bei weitem schmerzhafter, vor allem wenn man so verkrampft war, wie der kleine Sperling. Ich peppelte den kleinen Vogel wieder auf und musste sie wieder auf die Piste schicken. Ihr Gesang war zu einem jämmerlichen Krächzen geworden, wer weiß was er sonst noch mit ihr getrieben hatte. Der Tag der Versteigerung war gekommen, also gab ich ihr etwas zur Beruhigung und ich genehmigte mir einen zu viel, weil ich es kaum mit ansehen konnte, wie diese perversen Geldsäcke um sie herum scharwenzeln. Ihre Seele war für diese eine Nacht mehr wert, als meine Ausbildung je kosten würde. Ich betete zu Lunar, dass sie diese Nacht überstehen würde. Nur als man sie wieder brachte, war der kleine Singvogel innerlich gestorben und in ihrem Körper wohnte nur noch der Schmerz. Ich musste stundenlang um ihr Leben ringen. Sie hatten sie geschlagen und sie wurde von mehreren Männern derart hergenommen, dass sie mir auf meinem Tisch beinahe verblutet wäre. Ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen, also gab ich ihr von meinem Blute. Eine eher umstrittene Maßnahme, aber mein Blut scheint anscheinend sehr kompatibel zu sein. Ich hab das nicht oft gemacht. Nur in der Not und wenn mir der Patient sehr am Herzen lag. Es ist sehr riskant sowas zu tun, die Ansteckungsgefahr ist enorm hoch und der Spender wie der Empfänger können dabei sterben. Sie laugte mich nahezu aus und ich brauchte Tage um mich wieder zu erholen. Die Damen brachten uns frisches Obst und Gemüsesuppe und wir brachten den Sperling wieder auf die Beine. Sie brauchte zwar Wochen, um ohne Schmerzen Wasser zu lassen. Die Wunden verheilten und die blauen Flecken verblassten. Der Sperling saß nun wieder auf dem Tresen, doch sie sang nicht mehr. Sie redete auch nicht mehr. Sie hatte nie viel geredet, aber jetzt gab sie nicht mal mehr Geräusche von sich. Das Schlimmste war, dass ich ihre glockenhelle Stimme vermisste, weil sie auch mit mir nicht mehr redete. Eigentlich gab sie kaum mehr Regungen von sich. Sie ging mit jedem mit, der auch nur ein Kupfer für sie hatte. Ihr Blick war starr und leer und ihr Kopf war gesenkt und ihr Schultern hingen traurig herab. Und so wie ihre Arme schwer waren, war mir mein Herz schwer, wenn ich sie anblickte. Ich war unendlich wütend auf meinen Gönner, doch er hatte sein Geschäft damit gemacht und verschwand eine Zeit. Er konnte es wahrscheinlich selber nicht ertragen, dass der kleine Sperling nie wieder singen würde. Singen war die eine Sache, aber sie würde nie fliegen lernen. Sie würde nie über den Tellerrand hinaus kommen und in die Freiheit blicken. Das Einzige was sie noch tun konnte, tat sie. Manchmal stand sie irgendwo im Gang, alleine und erschreckte sich, obwohl es meistens keinen Grund dazu gab. Die Huren erzählten sich, dass es so ist, wenn man den Dohleschall hört.' Fortsetzung folgt in der regulären Primum Ausgabe... |
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Tödliche RauftageHumbrecht Hunzenschwill wurde tot aufgefunden. Aus Ermittlerkreisen erfuhren wir, dass Humbrecht Hunzenschwill eine ernstzunehmende Zeugenaussage nicht mehr abgeben konnte. Auch die Feuchte Vettl ist im alten Jahr geblieben. Möge sie in Frieden ruhen. Wir senden unser aufrichtiges Beileid über das große Wasser zum Etablissement 'Das goldene Seerohr', dass der Feuchten Hütte die Feuchte Vettl im Austausch überließ. Orakelspruch der Woche Dreh dich nicht um, die Angst geht um. |
Gerüchte machen sich breit Die äußerst blutigen Morde der letzten Wochen brachten das Handelskontor dazu Knoblauch, Fischernetze und Holzpflöcke zum Spottpreis anzubieten. Nun machen sich die Gerüchte breit, es könne sich um einen Sturmreiter handeln. Die Einheimischen aus dem Gebiet der Urkraft kennen dieses rachsüchtigen Geist bereits vom Wettstreit auf der zweiten Insel. Scheinbar werden wir nun auch von diesem Menschenfresser heimgesucht. Es empfiehlt sich immer einen Topf mit heißem Talk auf dem Feuer zu lassen, für den Fall der Fälle. Wir hoffen wir lesen uns alle in der nächsten Ausgabe. |
Der Primat berichtet weiter ungezwungen, unabhängig und unbestechlich über die Geschehnisse auf Primum. Wir lesen uns in der Secundum Ausgabe |
Wir haben bereits über 400 Spieler-Tickets verkauft und haben die Lagerzahlen erhöht.
Damit haben wir aktuell noch folgende freien Plätze für die Lager von Tertium inklusive der aktuellen Ticketgrundpreise:
Lager | freie Tickets | Kontingent | verbleibend im Kontingent |
Das Konglomerat der Gier | 26 | 145,00 € | |
Die Union der Ordnung | 47 | 120,00 € | 12 |
Die wandernde Stadt |
37 |
120,00 € | 12 |
Der Zirkel der Dunkeheit | 30 | 145,00 € | |
Die Allianz des Krieg | 31 | 145,00 € | |
Die Bruderschaft der Urkraft | 29 | 145,00 € | |
Die Liga der Freiheit | 33 | 145,00 € |
Stand: 17.08.2019
Wir haben aktuell auch noch 27 Betteplätze zu verfügung
Über einen Monat vor dem Con, sind gestern die letzten beiden Feldbettenplätze für Primum 3 verkauft worden. Somit haben wir alle Betten und alle Möglichkeiten, an denen man ein Feldbett aufstellen kann, ausgeschöpft. Damit sind wir ausverkauft! In dringenden Fällen haben wir noch die Option im Zelt (was auch als Heimschläfer gedacht ist). Hier haben wir aber ebenfalls nur noch 2-3 verfügbare Positionen, da es ansonsten einfach zu voll wird.
Meldet euch also frühzeitig hierfür an, falls es für euch in Frage kommt.
Das ist super! Wir freuen uns auf euch und wie ihr der wandernden Stadt Leben einhaucht. Da wir aber in der Vergangenheit hier etwas zu unorganisiert waren und dadurch das ein oder andere Missverständnis auftrat, haben wir nun eine eigene Anmeldung für Mitbeteiligte. Diese Anmeldung ist der erste Schritt. Hier fragen wir alle nötigen Details von euch ab.
Diese Anmeldung ist eine Art Gruppenanmeldung. Hier sollte der Leiter seines Gewerbes sich und alle seine Helfer anmelden. Wenn du aber nur alleine bist, kannst du die Anmeldung natürlich auch nur für dich alleine ausfüllen. Die Anmeldung dient der Bedarfserfassung. Hieraus folgt noch kein Kauf.
Wir haben ein paar besondere Regeln dieses Jahr auf Inseln der Macht -Tertium- deswegen schließen wir nach der Anmeldung einen Vertrag. Diesen senden wir dir mit den Details deiner Anmeldung und von unserer Seite unterschrieben zu. Erst wenn du den Vertrag unterschrieben zurück sendest, kommt er zustande. Einen Blanko-Vertrag kannst du dir aber hier schon mal ansehen.
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Ausgabe Omnium im Jahr 4 des Wettstreits | |
Bericht des Hafenmeisters zu den Vorfällen auf PrimumWir gehen nun Recht in der Annahme, dass nach dem gewaltsamen Tod von Ernst Weidenpesch auch Hennes Wiesendrang im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Leben gerissen wurde. Die Hafenarbeiter bildeten nach einem erbitterten Streik eine Suchmannschaft. Nach dem Finger und der ganzen Hand ist nun auch der Kopf des Hafenarbeiters Hennes Wiesendrang aufgetaucht. Der Kopf lag unweit der Leiche von Gustav Rübenhart. Der Anführer der Suchmannschaft Gustav Rübenhart war ähnlich zerstückelt, wie die Leiche des armen Ernst Weidenpesch. Die Einwohner des Hafens zu Primum sind nun erstrecht verunsichert. Bereits vor dem Phönixtag tragen die Damen Asche auf der Stirn zum Zeichen, dass sie die Rauftage nicht unterstützen werden. Die Hafenmeisterei ruft in diesem Jahr zur Vorsicht zwischen den Tagen bis zum Aschedium auf. Möge der Geburtstag uns Frieden bringen und die Tage im neuen Jahr uns mehr Sicherheit geben, als die letzten Tage im alten Jahr. |
Gegendarstellung Die Hohe Kirche Lunars weist uns nochmal darauf hin, dass der Waise Nikodemus Golz aufgrund seines Werdeganges vom Waisenkind zum Menschenfreund, Arzt und Alchemisten posthum zum Weisen Lunar vorgeschlagen wurde. Bei dem Weisensprechungsverfahren der Hohen Kirche Lunars handelt es sich um eine Hervorhebung eines selbstlosen Lebens, dass im Dienste des Glaubens oder der Kinder Lunars gegeben wurde. Bei einem Waisenverfahren handelt es sich hingegen um die gewaltsame Entleibung beider Eltern und solcherlei Gesetzlosigkeiten weisen wir aufs Schärfste zurück. Möge Lunar über uns wachen und sein Licht uns unsere Wege erhellen. |
Der siebte Auszug aus dem Tagebuch des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz Einzig und allein für die Leser des Primaten der siebte und leider unvollständige Teil aus dem Tagebuch des gewaltsam aus dem Leben gerissenen Dr. Nikodemus Golz. Er lehrte uns die Umstände hinzunehmen, aber nicht die Ungerechtigkeiten des Lebens. Möge er in Frieden ruhen und möge das Licht Lunars unser Leben erhellen! 'Ich wurde älter, die Alchemie war tatsächlich eine Kleinigkeit für mich und nachdem ich in meiner Ausbildung einerseits die Gifte für meinen Gönner mischte, braute ich Heiltränke für die armen Kinder in der Gosse. Die Kinder kamen mit allerlei Wehwehchen und vor allem ihren Sorgen zu mir, denn ich hatte immer ein offenes Ohr und meistens eine Lösung für die meist nur kleinen Probleme. Das sprach sich ziemlich schnell herum und irgendwie kam Eines zum Anderen und ich hatte eine Hinterhofpraxis mit Suppenküche am Laufen. Die Akademie erkannte die zweite Einnahmequelle und der Leitspruch jeder gibt, was er geben kann, machte schnell die Runde. Der Handel mit Gefallen war an der Tagesordnung, weil zu geben hatten die Kinder oft nicht viel, aber sie waren die Augen und Ohren für mich. Weil Neuigkeiten und Gerüchte waren es, die mir eines Tages den Arsch retten würden. Ich wurde nebenbei noch von einem alten Arzt ausgebildet, der immer zu mir kam, weil er etwas zum Betäuben seiner Schmerzen brauchte. Die Schmerzen, die seine Seele in ihm verursachten. Ich betäubte ihn und er überließ mir nach und nach seine Instrumente, sein Wissen und seine Aufzeichnungen. Seinen Namen habe ich nie erfahren und er ließ mich auch nie teilhaben, an seinem Seelenleiden. Doch ich sollte schon bald herausbekommen, was das Gewissen aus einem macht in einer Stadt wie Mudea, wenn man im Grunde seines Herzens eigentlich ein ehrlicher und aufrechter Mann werden wollte und die Umstände des Gossenlebens einen zu Dingen trieben, die man nie für möglich gehalten hatte, dass man sie je tun würde. Das Einzige was ich tatsächlich nie tat, war es meinen Körper für Geld zu verkaufen. Das verhielt sich mit den Gefallen etwas anders. So war es, dass ich Dinge tat, nur eines Gefallens wegen. Und so rutschte ich immer tiefer hinein in einen Strudel aus Gefallen und Gegengefallen, so dass am Ende keiner mehr wusste, wer nun wem einen Gefallen schuldig war. Außer mir natürlich, ich fing an peinlich genau darüber Buch zu führen, wem ich was schuldig blieb und so war meine kleine lederne Kladde bald genauso berüchtigt, wie der meines Gönners. Mein Gönner kam immer seltener persönlich vorbei, schickte vielmehr seine Handlanger, um Gifte abzuholen, bis ihm zu Ohren kam, dass wir die Armen behandelten. Er war nicht wütend darüber. Keineswegs. Er gab mir seine Hand, auf die Weise, wie er es am ersten Tag auch getan hatte und sagte: ‘Wie der Zufall so will, habe ich ein paar Damen, die auch den ein oder anderen gesundheitlichen Rat benötigen würden und wenn du neben der Alchemie auch noch Arzt werden wollen würdest, könnte ich dies Kraft meiner Arroganz in die Wege leiten.’ Anmerkung der Redaktion: Leider sind Teile des Tagebuches unwiderruflich durch Blut und Wasserflecken zerstört und konnten nicht wieder hergestellt werden. Dafür möchten wir wieder einen weiteren Teil des Tagebuches unseres verehrten Dr. Nikodemus Golz veröffentlichen. Nun kamen die armen Schweine nicht mehr zu mir, nein ich machte Hausbesuche. Die Akademie führte die Hinterhofpraxis dennoch weiter und so war die Akademie nicht nur für mich immer ein sicherer Hafen gewesen, sie war es nun auch für die Straßenkinder der Stadt, für die Armen und Kranken und vor allem für alle die Hunger litten. Ich jedoch zog ins Etablissements meines Gönners und ging vormittags auf eine der besseren Schulen, um meinem zweiten großen Vorhaben nachzugehen, tatsächlich eines Tages Arzt zu werden. Ich betäubte mein Herz und mein Gewissen in Rum und allerlei anderen Substanzen und dennoch versuchte ich den Menschen nur zu helfen. Die Frauen waren meistens nur die Opfer von Machenschaften, für die sie selbst oft nicht viel konnten. Die Huren waren immer nett zu mir und ich unterwies sie in punkto Sauberkeit und wir versuchten Einiges, damit sie sich nicht anstecken würden. Ich war es der Fischblasen und Schafsdärme als Schutz einführte. Und dieses Etablissement blieb lange von dem Seemannsfluch verschont, doch der harte Schanker schlug selbst in Mudea zu. Nun war ich mittlerweile in einem Alter, wo mir die Angebote der Damen nicht unbemerkt blieben, doch ich ließ mich nur selten zu etwas hinreißen. Selbst in der Not blieb es meistens nur beim Zusehen, ich wusste ja, was meine Damen so alles mit sich rumschleppten. Aber nachdem mein Behandlungszimmer nicht nur von Huren besucht wurde, konnte ich doch auf dem Gebiet noch völlig uneigennützig ein wenig weiter forschen und das was die Quacksalber als weibliche Hysterie bezeichneten, konnte ich oft mit ein paar einfachen Handgriffen abstellen. Mein goldenes Händchen war in guten Kreisen genauso berühmt, wie mein Ruf als Engelmacher und das ist auch das Makabere daran. Die Lust zu befriedigen und dann die Früchte, die aus der Lust entstanden sind, austreiben. So hab ich mich mittlerweile gemausert, vom Giftmischer, zum Engelmacher und nun zum Freudenspender. Mal ganz davon abgesehen, dass ich bei Frauenproblemen der erste Ansprechpartner vieler Frauen der Stadt geworden war. Dinge, mit denen man nicht zu einem richtigen Arzt gehen würde. Dinge, die niemand außer mir erfahren sollte. Dinge, die ich nur meiner kleinen ledernen Kladde anvertraute. Ich bekam viele Angebote, doch verkaufte ich tatsächlich nie meinen Körper, auch wenn die Damen noch so sehr darum bettelten. Und wie es immer so ist, nicht alle Probleme konnte man mit gut zureden oder ein bisschen auf die richtigen Stellen drücken lösen. Eines Abends wurde eine Dame in meine Kemenate gebracht. Nach ihrer Kleidung zu urteilen war sie adelig oder aus wirklich gutem Hause. Sie war bestimmt nicht älter als ich, dennoch schien sie verbittert zu sein. Sie klagte mir ihr Leid und schnell erfuhr ich, dass ihr Ehegatte erwarten würde, dass sie ihm einen Erben schenken würde. So oft sie es bisher auch versuchten, schien es nie zu klappen. Sie habe schon nahezu jeden renommierten Arzt des Landes aufgesucht, sie war sogar bei den Magiern in Parei gewesen, doch niemand konnte ihr zu einer Schwangerschaft verhelfen. Nun sei sie bei den eher verruchten und berüchtigten Quacksalbern gelandet. So einer schien ich meines Rufes wegen wohl zu sein, deshalb würde sie mich auch aufsuchen. Meine Frage, ob sie es schon mit Geschlechtsverkehr probiert hätte, ließ sie erröten und sie schlug mir ihren Fächer ins Gesicht. Ich sagte ihr auf den Kopf zu, dass sie zu verbissen an die Sache heranginge und auch wenn dies niemand hören wollen würde, es auch an ihrem Ehegatten liegen könnte. Ich schrieb alles mit, was sie mir erzählte und ich wies sie an, jeden Tag aufzuschreiben, einmal wie sie sich fühlte, dann wie ihre Temperatur wäre und schlussendlich wann genau ihre Periode käme und wie diese vonstatten ging. Dann müsste sie auch notieren, was ihr Mann so zu sich nahm und wie sein Tagesablauf denn so wäre. Am Besten wäre es einen Dienstboten auf ihn anzusetzen. Zwei Monate später kam heraus, dass meine Patientin kerngesund war und dass ihr Ehegatte, neben dem Personal auch die ein oder andere Hure besprang und dann wollte er jede Nacht von seiner Frau die ehelichen Pflichten erfüllt bekommen. Dass sie alle noch nicht am Seemannsfluch krepiert waren, war nur ein Wunder und ich untersagte ihr, für die nächste Zeit, den Geschlechtsverkehr mit ihrem Mann. Die Dienstboten würde sie alle entlassen und zur Zeit ihrer Empfängnisbereitschaft, sollte sie ihrem Mann erlauben, mit ihr das Bett zu teilen. Das Monat darauf durfte er an drei Tagen um die Empfängnisbereitschaft herum in ihre Kammer und das Monat darauf sogar zweimal am Tag. Sie wurde einfach nicht schwanger. Für meinen letzten Vorschlag bekam ich ihren Fächer wieder über die Rübe gezogen. Einen Monat später kam sie wieder und willigte dann schlussendlich doch ein, dass ich es versuchen sollte. Sie weigerte sich allerdings, es in meinem Behandlungsraum zu treiben, also lud sie mich ein mit ihr eine Fahrt in ihrer Kutsche zu unternehmen. Wir fuhren auf ihren Landsitz. Auf dem Weg untersuchte ich sie und schlussendlich verführte sie mich noch in der Kutsche. Ich wurde die nächsten Tage in ihrem Landhaus festgehalten und ich tat meine Pflicht mehrmals am Tag. Meine Pflicht für die ich meinen Lohn erst neun Monate später bekommen sollte. Sie ließ es einfädeln, dass ich meinen Sohn zumindest einmal sehen durfte, nämlich bei der Geburt. Danach brach der Kontakt ab. Ihr Geld hab ich nicht genommen, ich bat sie ein Waisenhaus zu errichten, in denen es den Kindern besser gehen würde, als es uns ergangen ist. Ob sie es je gemacht hat, weiß ich nicht! Den kleinen Nikomedes habe ich nie wieder gesehen, doch denke ich oft an ihn und dass er es besser haben wird als ich. Er müsste sich nicht durchs Leben kämpfen. Und eines war Gewiss, die Lieber seiner Mutter würde ihn ein Leben lang begleiten. Lunar segne beide und ich wünsche ihnen ein langes und erfülltes Leben.' Fortsetzung folgt in der Primum Ausgabe... |
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Aberglauben, Nachzehrer und Wiedergänger Der Tod ist das Ende aller Dinge des menschlichen Lebens, nur des Aberglaubens nicht. Nun hat der Aberglaube, als irrig angesehener Glaube an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen, auch Einzug gehalten im Hafen zu Primum. Nachdem sich das eher hanebüchene Gerücht breit machte, ein Nachzehrer würde sich an den Bewohnern des Hafens laben, auf das sich nun die gesamte Knoblauchernte im Umlauf befindet. Das Verschachern gefälschter Weißdornnägel scheint nun genauso an der Tagesordnung zu sein, wie die Gerüchte, dass der ehrenwerte Herr Dr. N. Golz als Wiedergänger aus seinem Grab stiege, um sich an den Hurenböcken zu laben. Nun ist eines zu sagen, der Leichnam des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz wurde mit allen Ehren und vor allem zu Ehren Lunars verbrannt und seine Asche wurde auf dem Hurenfriedhof zu Primum beigesetzt. Das Schmatzen, das am Hurenfriedhof gehört wurde, ist auf den üblichen Verwesungsprozess unverbrannter Leichen zurückzuführen. Bisher ist kein Vampirismus auf Primum feststellbar. Blaues Leuchten bringt den Frieden nach Secundum Der Hohe Phönix des Westens. In blaue Roben gehüllt. Leuchtend Er vertrieb den Rauch und ließ die Wasser wieder fließen. Alle Bäume rettete er, auch den kleinsten Strauch und Busch. Zuletzt heilten er die Körper und Seele derer, die noch lebten. Bevor man ihm noch danken konnte, war er auch schon wieder zwischen den Spähren verschwunden und ließ allein die Erinnerung an seine Gnade und seinen Gleichmut zurück. Grabsteinsetzung Das Primumer Kuratorium kündigt die Grabsteinsetzung an der ewigen Ruhestätte des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz an. |
Orakelspruch der Woche Nach dem kürzesten Tag im Jahr verbrennt er bis zur Asche, auf dass er zu Aschendium wieder aufsteigt, so wie jedes Jahr aufs Neue. Alles Gute zum Geburtstag. Sie sucht Ihn - Er sucht Sie
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Danksagung aus Secundum Die Einwohner und Ureinwohner Secundums, bedanken sich für die Sach- und Wertspenden. Ihre Gebete haben ihnen nicht nur einen vollen Napf sondern auch einen milden Winter beschert. Nichts desto Trotz sammelt die Großreederei Skylarson weiter unter dem Stichwort: 'Durch den Winter kommen!' Sach- und Wertspenden in jedem Handelskontor der Großreederei Skylarson. Der bisher milde Winter erlaubt der Albatros eine weitere Überfahrt nach Secundum, sodass auf während des Winters die Spenden nach Secundum gebracht werden können. ~*~ Die Großreederei Skylarson sucht wieder neue Arbeiter für den Bau des Hafens zu Tertium! Angesichts der Tatsache, dass der Hafen der dritten Insel fertig werden muss. Der Verdienst soll außerordentlich hoch sein. ~*~ Machen Sie die Ausbildung zum Hafenmeister - Ein Beruf mit Zukunft. ~*~ Die Reederei Skylarson ist bekannt für Förderung von Arbeit und Familie und wurde ausgezeichnet als sicherster Arbeitgeber des Jahres. |
Eilmeldung: Nach dem Tod von Ernst Weidenpesch, Hennes Wiesendrang, Gustav Rübenhart wird nun Humbrecht Hunzenschwill vermisst. Er wurde zuletzt in den Raufnächten bei der feuchten Vettl gesehen. Die feuchte Vettl wird seither auch vermisst. |
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Ausgabe Scium im Jahr 4 des Wettstreits | |
Bericht nach der Leichenschau Stellungnahme zu den Vorfällen auf Primum, von Prof. magister artium Lebertran: Die Gemeinde auf Primum hat exakt einen Toten zu beklagen. Ernst Weidenpesch. Eine nähere Betrachtung seines Leichnams deutet auf einen Tod durch äußere Gewalt hin. Bissspuren an den vorgefundenen Knochen deuten auf die Beteiligung eines großen Tieres hin. Auch wenn ich die neue Kleidung der Damen begrüße, wenn nicht sogar als längst überfällig erachte, ermahne ich zu übertriebener Hysterie. Wir wollen bei den Fakten bleiben und die Fakten sind, dass der Fund einer Hand noch keine Leiche macht. Daher gibt es einen bestätigten Leichenfund und den Fund einer Hand. Ankündigung Nach Informationen vom Festland wird von der Hohen Kirche Lunars das Waisenverfahren für den ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz eingeleitet |
Gegendarstellung Asche auf unser unwürdiges Haupt. Wir entschuldigen uns ausdrücklich bei Hagen von der Winde für den Druckfehler und drucken die Stellenanzeige der Großreederei Skylarson erneut: Die Großreederei Skylarson sucht wieder neue Arbeiter für den Bau des Hafens zu Tertium! Angesichts der Tatsache, dass der Hafen der dritten Insel fertig werden muss. Der Verdienst soll außerordentlich hoch sein. ~*~ Machen Sie die Ausbildung zum Hafenmeister - Ein Beruf mit Zukunft. ~*~ Die Reederei Skylarson ist bekannt für Förderung von Arbeit und Familie und wurde ausgezeichnet als sicherster Arbeitgeber des Jahres. |
Der sechste Auszug aus dem Tagebuch des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz Einzig und allein für die Leser des Primaten der sechste und leider unvollständige Teil aus dem Tagebuch des kürzlich aus dem Leben gerissenen Dr. Nikodemus Golz. Er wird es uns nicht mehr erzählen können. Möge er in Frieden ruhen: 'An dem Tag an dem du mich ziehen ließest, bin ich aufgebrochen und zu Fuß nach Mudea marschiert. Schritt für Schritt ließ ich die Türme der Stadt hinter mir und mein Herz war schwer und dein enttäuschtes Gesicht verfolgte mich seither in meinen Träumen. Ich weinte viele Tränen über meine Entscheidung. Aber als ich dann eines Tages völlig ausgehungert vor den Toren von Mudea ankam und die Kuppel der Akademie vor mir aufragte, da wusste ich, dass meine Entscheidung richtig war. Lunar war mit mir, denn an diesem Morgen stand er noch am Himmel und selbst wenn es nur der Sichelmond war, der gerade über mich wachte, ging die Sonne vor mir auf und der Glanz auf den goldenen Kuppeln der Akademie brannte sich in meine Netzhaut ein. Mir kommen immer noch die Tränen, wenn ich an den Tag zurückdenke. So viel Ruhm und Anerkennung hätte ich verdienen können, hätte ich es nur durch die Tore der Akademie geschafft. Einen Arschtritt habe ich bekommen. Weil sie keine Bettlerjungen nehmen würden. Selbst zum Putzen der Nachttöpfe wäre ich zu schmutzig. Sie schickten mich an diesem Tag fort und an jedem anderen Tag schickten sie mich auch fort. Ich hätte keine Schulbildung gehabt. Wahrscheinlich könne ich nichtmal lesen und schreiben. Ich bewies ihnen, dass ich schreiben konnte. Ich schrieb nahezu alles mit Kreide auf die Steine vor der Akademie, was ich je in Büchern gelesen hatte. Sie schickten mich wieder fort. Der Regen spülte meine Worte in die Gosse, doch ich saß immer noch vor dem Tor und wartete auf meinen Moment. Ich schlief vor dem Tor und bekam oft Schläge angedroht, wenn ich nicht verschwand. Sie sagten, nur Jungen aus großen Familien des Landes kämen in die Akademie und mein Name wäre nichts wert. Der Name Golz sagte ihnen nichts. Ich war zutiefst gekränkt. Ich wollte es ihnen beweisen, dass der Name Golz zu etwas Großem bestimmt war und gab nicht auf. Irgendwann dachten die Leute ich wäre tatsächlich ein Bettler und so warfen sie mir Kupfermünzen und Essensreste zu. Also blieb ich da sitzen, mein Plan war es mir bessere Kleidung zu besorgen und es dann wieder zu versuchen. Irgendwann müssten die Hohen Herren doch ein Einsehen mit mir haben. Ich blieb vor den Toren der Akademie sitzen und wartete Tag und Nacht ab, irgendwann hätte ich schon einen Weg hinein gefunden und wenn ich mir den Weg hinein graben müsste. Eines Tages wurde ich mal wieder fortgeschickt, beschimpft, geschlagen und mit Essensresten beworfen und das war bei weitem nicht das Schlimmste was sie taten, um mich zu vertreiben. Aber an diesem Tag waren es nur Essensreste. Und hätten sie sie nicht über mich gekippt, hätten sie vielleicht sogar noch ein paar Bettlerkinder satt machen können. Aber das war nicht der Punkt. Ich lag mit der Fresse im Dreck, da warf mir jemand eine Münze zu. Die Sonne spiegelte sich im goldenen Schein der Münze und ich konnte es nicht fassen, oder träumte ich. Mir hatte tatsächlich einer ein Goldstück zugeworfen. Ein Mann schlenderte mit ein ... in der Hand zu mir herüber und lächelte auf mich herab. Ich traute mich nicht recht, das Goldstück zu nehmen, denn in der Zeit in Mudea hatte ich Einiges mitbekommen, für was die hohen Herren noch so ihr Geld ausgaben, wenn sie nicht gerade auf uns Straßenkinder herab blickten. Manche hatten Knaben gerne und die meisten, die mit gingen, sah man auch nie wieder oder später in anderen Gassen, da wo nachts die Huren standen. Für ein Gold hätte ich zu sowas nie zugestimmt. Für kein Gold der Welt würde ich für derartige Ausschweifungen zustimmen. Doch der Herr mit de... hatte wohl nicht meinen Körper im Sinn, als er mir das Gold zuwarf. Er sagte folgende Sätze zu mir, die ich bis zu meinem Lebensende nicht vergessen würde. ‘Du bist nicht dumm, aber beharrlich und beherzt! Du hast etwas Besseres verdient als mit deinem Gesicht im Dreck zu liegen und auf die nächsten Tritte zu warten. Weil einlassen würden sie dich nie, wenn du weiter in der Gosse vor ihnen kniest. Ich mache dir das Angebot deines Lebens und in ein paar Jahren kannst du auf die feinen Pinkel aus der Akademie spucken, so wie sie bisher auf dich gespuckt haben!’ Er zeigte mir ein weiteres Gold und redete weiter: ‘Dieses Gold hier leihe ich dir und dieses Gold da am Boden ist deins. Mit zwei Gold kannst du an einer kleineren Akademie ein halbes Jahr studieren! Sie geben dir Unterkunft, Kleidung und Essen und ich gebe dir Arbeit, damit du auch im nächsten Semester weiter machen kannst. Wenn ich du wäre, würde ich mein Angebot nicht abschlagen!’ Ich schlug ein und obwohl er noch alle...' Anmerkung der Redaktion: Leider sind Teile des Tagesbuches unwiderruflich von Ratten zerfressen worden und konnten nicht wieder hergestellt werden. Dafür möchten wir noch einen weiteren Teil des Tagebuches unseres Dr. Nikodemus Golz veröffentlichen. 'Der Mann brachte mich weit von dem Schatten der Kuppel der Akademie fort und in einer Gasse jenseits der Gasse, in denen Nachts die Huren standen, war ein nicht ganz so mächtiges Haus. Es hatte auch keine Kuppel, aber das Gold nahmen sie gerne an. Als sie meine Notizen lasen und sie meine bisherige Geschichte hörten, waren sie mehr als begeistert. Sie steckten mich in eine Wanne, schrubbten mir den Schmutz der Straße vom Körper und verbrannten meine Kleider. Einzig und allein meine Bücher und Notizen durfte ich behalten. Die Kleidung der Schüler war einfach, aber sachdienlich. Am nächsten Tag saß ich mit einigen Jungen, die wesentlich älter waren als ich, in einem Raum und der Alchemikus vor uns erklärte die Kräuter und ihre Wirkungen. Ich wusste viel, aber ich lernte noch mehr. Schnell kam mein Giftmischertalent wieder auf den Plan und der Mann mit ... den fünf Fingern an der Hand beauftragte mich kleine feine Gifte zu mischen. Ich tat es und dachte mir nichts dabei. Diese feinen kleinen Phiolen, die mir mein nächstes Semester sichern sollten, hauchten anderenorts wahrscheinlich das ein oder andere Leben aus. Hatte ich bisher doch selbst niemanden umgebracht, taten es meine Gifte in den Händen von Mördern. Und mit jedem Tropfen Gift, dass ich für meinen Gönner braute, brach ein Stück von meinem Herzen ab. Im stillen Kämmerlein sitzend war ich doch ein Mörder, hinterlistig wie eine Frau mordend mit Schlangengift, Tollkirsche oder mit dem schöngelben Klumpfuß. Meine Gifte waren nicht die einer eifersüchtigen jungen Frau, meine Gifte waren hinterfotzig, wie die eines Kräuterweibes. Die Wälder rund um Mudea versorgten mich mit allerlei Pilzgift und ich war bereits ein Meister in all dem, was mir wieder den Namen Giftmischer einbrachte. Das Gerede der Jungen von einst holte mich auch hier wieder ein und Gerüchte machten auch in der Akademie schnell die Runde, dass man in meiner Nähe aufpassen müsse, dass man nicht kopfüber im Gifteimer landen würde. Mich beschlich die Angst, es würde am Ende meiner Ausbildung vielleicht kein Stück meines Herzens mehr übrig bleiben, um mich darüber freuen zu können, dich eines Tages wiedersehen zu können. Aber eines lass dir gesagt sein, das Herz eines Golz ist ziemlich groß und es vermag niemand die treue Seele in mir zu zerstören, so viel sie auch versuchten daran zu zerren.' Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe... |
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Secundum - Ein Hauch von Asche Zeugenaussage eines einheimischen Mapori: Keitel Küperson wurde im Eifer des Gefechts verbrannt. Angst und Schrecken macht sich auf Primum breit
Nach der Zeugenaussage von Humbrecht Hunzenschwill, will er grausames Schmatzen und Stöhnen am Hurenfriedhof zu Primum gehört haben. Angst und Schrecken macht sich breit, dass der Hafen von einem Nachzehrer heimgesucht wird. Das Handelskontor bietet Knoblauch und Weißdornnägel zum Spottpreis an.
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Das Primumer Kuratorium bedankt sich für die großzügige Spende der Hohen Kirche Lunars für das Grabmal des ehrenwerten Dr. Nikodemus Golz. Orakelspruch der Woche Ist der Scium warm und klar, wenig Segen fürs nächste Jahr... Spenden für Secundum Die Großreederei Skylarson sammelt Spenden für die Einwohner und Ureinwohner Secundums. Unter dem Stichwort: 'Durch den Winter kommen!' können Sach- und Wertspenden in jedem Handelskontor der Großreederei Skylarson abgegeben werden. Der bisher milde Winter erlaubt der Albatros eine erneute Überfahrt nach Secundum vor dem Winter soll die Spenden nach Secundum bringen. |
Eilmeldung: Nach dem Tod von Ernst Weidenpesch und dem Verschwinden des Hennes Wiesendrang, wird nun Gustav Rübenhart vermisst. |
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