Der Baum der Liebenden Eine alte Legende besagt, dass es vor langer, langer Zeit wohl eimal ein...
Tag 11Irgendwann muss ich doch eingenickt sein, geliebte Erika. So hab ich mich gestern gar nicht...
Geliebte Erika, Der Morgen des dritten Tages war kalt und einsam, ohne dich.Was ich bisher nicht...
Das Gerücht des Tages: Hagen der Schriftsteller ~*~ Hier gehts zur Anmeldung von Primum 2 - Es ist...
Auf der ersten Insel - Primum - lebt das Volk der Uth.
Es handelt sich um ein primitives Steinvolk. Die Uth haben eine sehr einfache aber logische Sprache.
Lesen und Schreiben können die Uth jedoch nicht.
Geschichten sind für ihre Welt ein wichtiger Bestandteil und werden nur mündlich überliefert. Alle 1000 Jahre, wenn der Wettstreit beginnt, werden die Geschichten von den Epistemen zusammengetragen und für die Nachwelt aufgeschrieben.
Die Episteme haben der Lautsprache der Uth eine Schrift gegeben und versuchen seither die Wörter und Silben der Uth zu übersetzen.
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Wenn die Asche auf den Nägeln brennt…
Er saß in seinem Zelt und schrieb bei Kerzenschein. Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen und doch war es schon so dunkel im Zelt, dass er selbst bei Kerzenschein kaum mehr erkennen konnte, was er da schrieb. Doch es brannte ihm so unter den Nägeln, dass er seiner Seele Luft machen musste. Wenn der Brief erst an seinem Bestimmungsort angekommen ist, dann würde ihm Vergebung zu Teil werden. Oder noch besser Erlösung. Doch bis dahin war noch ein langer Weg. Erst musste er seine Sünden am Gleichgewicht dem Orden beichten. Auch wenn Papier geduldig ist, diese Zeilen würden über Leben und Tod entscheiden. Ja, über seinen Tod und das Leben vieler.
Und sein Schicksal war es die Intrigen der letzten Tage ans Licht zu Zerren, damit es auch der Letzte noch erführe, welcher schlechten Sache er gedient hatte. Seine Lügen verfolgten ihn Tag wie Nacht und jeden Moment, die er weiter mit der Schuld lebte, war er dem brennenden Urteilsspruch einen Schritt näher als es ihm lieb gewesen wäre. Aber unumstößlich würde er ins Fegefeuer fahren, egal wie emsig er auch versuchen würde die Sache wieder gut zu machen. Er würde bis in alle Ewigkeit brennen.
Gedankenverloren starrte er auf die Zeilen, die er gerade schrieb und ein Schauer lief ihm über den Nacken. So grausam waren seine Taten und so unentschuldbar war sein Schweigen. Bis jetzt. Jetzt wo sein Gewissen ihm die Zunge gelockert hatte oder vielmehr seine Finger beflügelt hatten, konnte er sicher in den Tod gehen. Sein Nacken fing an zu brennen. Niemand könne ihm in diesem Fall seine Schuld nehmen. Deshalb wollte er sich bei all den entschuldigen, denen er Leid angetan hatte. All den Müttern, die ihre Söhne zu betrauern hatten. All die Frauen, die ihre Männer nie wieder sehen würden und all die Schwestern die endlos Tränen vergießen mussten, über den Verlust ihrer Brüder. Er hatte das Gefühl, als würde sein Herz anfangen zu brennen. Warum nur hatte er sich dafür bezahlen lassen, den Weg der Asche aufhalten zu wollen. Warum war er nur der Meinung, dass sein Plan hätte funktionieren können. Die Hitze stieg ihm in den Kopf. Warum hatte er dies nur getan. Asche rieselte von seinem Haupt auf den Brief. Seine Fingernägel brannten. Nun wurde ihm klar, warum es verboten war, den Wettstreit zu beeinflussen. Seine Finger setzten das Pergament in Brand. Es war nur halb so schlimm, als wenn man versucht die Asche zu hintergehen. Weil nichts ist so sicher wie die Auferstehung, auch wenn es viel einfacher wäre einfach so in den Tod zu gehen.
Der Tisch fing an zu brennen und das Feuer lief wie ein Wiesel über das Fell am Boden und schon fing das Zelt an zu brennen. Seine brennende Hand verkrampfte sich um die brennende Feder, als das Tintenglas zersprang. Die schwarze Tinte verdampfte und alles was blieb war Schall und Rauch.
Als das Feuer runtergebrannt war, standen zwei Männer vor einem enormen Aschehaufen.
Der Eine sah erschreckend gut aus, für seine eher merkwürdige Arbeitsgewandung und der Andere war einfach nur grauenerregend anzusehen. Sein Buckel schien einem bei jedem seiner Bewegungen obszön zuzunicken, während sein halbes Gesicht von Haaren und einer Augenklappe verdeckt war.
‘Ich hab das Urteil noch gar nicht fertig vorgelesen!’ grummelte der Eine.
‘Du kannst doch gar nicht lesen!’ meinte der Andere mürrisch.
‘Das wird eine Ewigkeit dauern, aber mit uns kann man es ja machen!’ grummelte der Eine wieder.
‘Eine öffentliche Gerichtsverhandlung find ich immer viel schöner!’ meinte der Andere und hielt eine ziemlich kleine Kehrschaufel hin.
Der Eine schob die Asche mit einem ziemlich zerfledderten Besen auf die Schaufel und murmelte: ‘Ich sag hier nichts!’
‘Ich auch nicht!’ meinte der Andere und füllte die Asche in ein Glas mit der Aufschrift: ‘Asche zu Asche und Staub zu Staub! Urteil: 5000 Jahre Läuterung!’
Später wurde das Glas in ein mit Aschegläser überfülltes Regal gestellt über das ein Schild hing. ‘Halle der Läuterung!’
Autor CaB / Bild Enno
Oh ihr Erleuchteten,
lasset mich Berichten was sich während des Wettstreites dieses Zykluses auf der Insel der Steine zugetragen hat. Ihr möget mir verzeihen wenn ich nur wenige Worte verliere, da die Vorbereitung der kommenden Ereignisse meine Aufmerksamkeit fordern und ich mit wenigem viel zu sagen vermag. Wie ihr in eurer Erleuchtung vorhergesehen habt, hat der Aeon des Krieges seinen Mannen eine Wildheit und Standhaftigkeit verliehen, die selbst dem Aeon der Urkraft zur Ehre gereichen würde. Es drängt sich mir auf, dass nur der listigste unter den Aeonen diesem etwas entgegen zu setzen vermag, da der Aeon dem das Volk die wenigsten Aussichten zugesteht, möchte doch den zweiten Preis erhalten und durch seine List am letzten Tage die Rangfolge auf überraschende Weise durcheinander gewirbelt hat. Genauso wie ihr es erwartet habt. Die kompletten Ausführungen der Ereignisse und Wendungen findet ihr im Büchlein der Episteme, von welchem ich euch eine Abschrift mitsende. Doch gibt es noch mehr zu Berichten was nicht im Engeren die Wettkämpfe betrifft.
Hiervon wird mein freundlicher Gehülfe berichten.
Voller Ehrerbietung
Malmaris Ignilich
Bewahrer des Geistes
Geeignetes Wesen weiblicher Natur,
gestern erblickte ich Deinen wohlgeratenen Leib als Du einen Recken heiltest. Die flinke und geschickte Art Deiner Bewegungen verriet mir die Grazie die Deinem Wesen innewohnt. Sofort wurde mir klar wie gut sich unsere Veranlagungen ergänzen. Bist Du nicht auch dieser Ansicht? Stelle Dir nur die Qualität unserer Nachkommen vor! Sie wären nicht nur die hübschesten sondern auch die ersten in den schönen Künsten, von der Klasse ihrer Wissenschaftlichen Fähigkeiten ganz zu schweigen! Sorge Dich nicht wegen den weltlichen Dingen! Lass mich Dir unsere zukünftige Lebensart schildern. Du bewirtschaftest einen kleinen Haushalt auf Benu und sorgst für die Bübchen die Du mir gebären wirst. Sorge Dich nicht des Goldes wegen, für Dein auskommen wird gesorgt sein. Auch ich werde euch wenn es mir meine Pflichten erlauben so oft als möglich besuchen, auch wenn ich mich nicht zu Dir bekennen kann. Das würden die Oberen verbieten. Wenn Du die Vortrefflichkeit unserer Vereinigung erkannt hast, gebe mir Bescheid auf das wir uns am Baume treffen um flugs zur Tat zu schreiten. Wir dürfen nicht zögern die Welt mit unserem Nachwuchs zu beglücken und die offenbare göttliche Vorsehung erfüllen die uns auferlegt wurde.
Dein feuriger Vogel
Aus der Abteilung: Liebesbriefe von Primum
Feuer meines Herzens
Seit dem Tag, an dem ich dich zum ersten Mal erblicken durfte, ist mein Herz entfacht und brennt seither lichterloh. Doch jede Nacht, in der ich alleine bin, fehlt mir die Wärme deines Herzens so sehr, dass mir die Luft zum Atmen fehlt, so wie dem jungen Spross die Erde zum Leben. Doch am Morgen, wenn die Sonne aufgeht und auf mich hernieder scheint, keimt die Hoffnung in mir auf, dass mein inständiges Bitten erhört wird. Ich hoffe jeden Tag, wenn mich meine Füße zur nächsten Schlacht tragen, dass ich deine liebliche Stimme hören darf und dass dein liebreizendes Wesen, die Sonne noch mehr zum Erstrahlen bringt. So treibt es mich immer und immer wieder in die Schlacht, in der Hoffnung, dass dein Blick mich findet und dein Lächeln mein Herz auf ein Neues zum Lodern bringt. Und so brennt es jeden Tag nur für dich! Deine Blicke geben dem Feuer in meinem Herzen die Nahrung und wie das Feuer das Holz verzehrt, so verzehre ich mich nach dir.
Mir ist klar, dass weder meine Taten, noch meine Worte die Kluft zwischen unseren Lagern überbrücken mögen. Doch sehne ich mich nach deiner Liebe so sehr, wie die Blumen jede Nacht die Strahlen der Sonne vermissen und wie die Sonne im tiefsten Winter das Blühen der Natur vermisst. Nun scheint es mir so, dass meine Liebe nie erwidert werden wird, wenn ich dir nicht mein Herz ausschütte. So mögen meine Worte nur ein Bruchteil dessen sein, was in meinem Herzen vorgeht. Jeder meiner Gedanken, denke ich nur, um ihn dir zum Gefallen zu gereichen. Und jede meiner Taten, tue ich nur für dich, um dir meine Liebe zu beweisen. Auch wenn diese in der Vergangenheit seltsame Formen angenommen haben mögen, so tat ich alles nur, weil mein Verstand über allen Wolken schwebt. Jeden Tag, an dem du meine immerwährende Liebe nicht erwiderst, bricht ein kleines Stück meines Herzens ab und die Essenz meiner Liebe scheint für immer verloren.
Meine Angst gilt dem Moment an dem nichts mehr von meinem Herzen übrig ist, weil mir dann nichts mehr bleibt in meinem Leben, als nur der Trümmerhaufen meines Herzens in meiner Brust. So sind die Bruchstücke meines Herzens, mir jetzt schon so schwer, dass ich die Last kaum mehr zu tragen vermag. Aber doch trage ich deinen Liebespfand immer an meinem in Einsamkeit zerbröckelnden Herzen, auch wenn du es in der Wut nach mir geworfen hast, habe ich im Glitzern deiner Augen das Feuer gesehen, dass schon seit einer Ewigkeit in meinem Innersten brennt. Mein Leben ist trostlos und leer, ohne deine Liebe. Ohne Dich an meiner Seite, ist mein Leben nichts wert. So zieht es mich in die Kühle des Waldes, um das Lodern zu besänftigen und um mein Leiden zu lindern. Zu meinen Göttern betend, werde ich auf allen Vieren dahin kriechen und an meinem Ziel werde ich ausharren, bis mein Flehen erhört wird. Die Essenzen meiner Liebe werden dir den Weg zu meinem Herzen weisen und dich zu dem Baum der ewigen Liebe führen.
In freudiger Erwartung, inständig hoffend und mit all der Liebe, die ich aufbringen kann.
Dein dich ewig liebender erster Recke
Auszug aus der Abteilung Liebesbriefe von Primum, angeblich vom ersten Streiter der Urkraft geschrieben für die erste Streiterin des Krieges, was aus dieser Liebe wurde, ist nicht bekannt.
Autor CaB
Zum Verständnis der Uth Sprache reicht es nicht aus, einfach nur eine Liste von Worten zu lernen, wie die Schreiber der Episteme zu glauben scheinen, denn ein wesentlicher Aspekt ist es, sich mit den Legenden und Geschichten der Uth zu befassen um ihre Sichtweise auf die Welt zu verinnerlichen. Deswegen möchte ich dem werten Leser zu seiner Weisheit gratulieren, dies weitergehende Wissen in meinen Zeilen zu suchen und so seinen Geist zu erweitern.
Ohne das Wissen um die Geschichten, die sich beispielsweise um das Meer und die Gewässer der Insel ranken, ist es gar nicht möglich, einen Begriff wie “Aa” zu fassen. Es schwingen für den Sprecher viel zu viele Bedeutungen und Verbindungen mit, die er wahrscheinlich auch mit einer Geste in einen Kontext setzt und damit eine Aussage trifft, für die wir das ein oder andere Blatt Papier füllen müssten.
Die Beschreibung der Gestik, Mimik und Betonung der hier für den werten Leser zu Papier gebrachten Legende würde wohl zu weit führen, ich kann hier nur auf meine anderen Schriften verweisen, die vielleicht einen kleinen Einblick geben mögen. Auf keinen Fall ersetzt das Studium der Texte aber Gespräche mit einem echten Uth.
Mit diesem Gedanken möchte ich die Vorrede schließen und den werten Leser die wohl älteste Legende der Uth vorstellen. Selbstverständlich sollte die Lektüre nur mit bedacht und ausreichend Zeit vorgenommen werden. Auf keinen Fall sollte man einfach durch die Zeilen fliegen. Dies ist der Schöpfungsmythos der Uth, er handelt von der Entstehung ihrer Insel und der ersten Uth. Zum besseren Verständnis habe ich eine fast wörtliche Übersetzung der Wort beigefügt, die eigentliche Interpretation überlasse ich dem werten Leser.
U | Erde | ||
Ho | Ut | Ein großer Stein | |
Hoh | Uth | Idh | Ein großer Stein im Himmel |
U | Erde | ||
Ho | Ut | Ein großer Stein | |
Hoh | Uth | Agh | Ein großer Stein fällt |
U | Erde | ||
Ut | As | Ein Stein bewegt sich | |
Uth | Asg | Ath | Ein Stein fällt ins Wasser |
A | Wasser | ||
At | To | Wasser stark | |
Ath | Tos | Uth | Das Wasser kämpft mit dem Stein |
A | Wasser | ||
At | To | Wasser stark | |
Ath | Nur | Uth | Das Wasser zerbricht den Stein |
A | Wasser | ||
At | As | Wasser fließt | |
Adh | Ash | Uth | Wasser fließt durch den Stein |
E | Geist | ||
Eh | Ma | Geist wird | |
Edh | Mah | Adh | Aus dem Wasser erhebt sich ein Geist |
E | Geist | ||
Eh | Ma | Geist wird | |
Edh | Ash | Uth | Geist beseelt den Stein |
E | Geist | ||
Eh | Ut | Geist und Stein | |
Edh | Uth | Adh | Geist und Stein und Wasser |
Wer einen Abend der Geschichten bei den Uth erleben darf, kann sich glücklich schätzen und wird diesen Abend wohl auch lange nicht vergessen. Mit ihren wenigen Worten können sie durch Betonung und Gesten auch komplexe Handlungen, Konzepte und Gefühle in ihren Zuhörern wecken.
Neben dem Inhalt verbirgt sich aber ein weiterer Schatz des Wissen in dieser Legende, denn aus meinen Gesprächen mit einer der Priesterinnen, konnte ich schließen, dass die ursprüngliche Form der Legende um vieles einfacher war und diese ausgearbeitete Form erst im Laufe von Jahrtausenden vervollständigt wurde, immer im Einklang mit der Entwicklung der Sprache der Uth.
Meine Bitte mir diese erste Form des Mythos vorzutragen wurde mit viel Argwohn aufgenommen und erst nach langen Überzeugungen meines aufrichtigen Interesses, war es mir möglich die Erlaubnis der Priesterinnen zu erlangen; diese in einem sehr feierlichen Rahmen dargeboten zu bekommen. Obwohl die Rezitation wohl eine halbe Stunde gedauert haben mag, liest sich die Transkription der Worte ein wenig enttäuschend, denn die eigentliche Geschichte wurde hier fast vollständig mit der Darstellung des Erzählenden transportiert.
U - A - U - A - U - E - A - E - U
Die Interpretation dieser großen Worte überlasse ich dem werten Leser um sein Verständnis für das Wesen der Uth zu verbessern.
gezeichnet
Tir Bel'Sal
Erster Schreiber der Expeditionstruppen
Die 3 Wege des Wassers ist eine wichtige Erzählung in der Mythologie der Uth, darin geht es darum, dass das Wasser nicht nur vom Himmel fällt, sondern auch aus dem Stein kommt und vom Geist kommt. Das Wasser sorgt für das Leben, den Tod und irgendwas dazwischen.
Die Aufzeichnungen sind sehr wage bei dieser Legende.
Die Uth glauben, dass als ihre Insel erschaffen wurde, ein riesiger Stein vom Himmel fiel, der beim Aufprall auf dem großen Wasser in sich zersprang und durch die Risse im Stein stieg das Wasser und gelang dadurch an die Oberfläche des Steines. Die Natur begann zu sprießen und die reichhaltige Flora begann zu wachsen. Sie sagen, dass sie selbst aus dem ersten Stein entsprungen sind, so wie alles andere auf der ersten Insel.
Eine Legende aus den Geschichten der Uth über die Entstehung allen Lebens
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