Das Gerücht des Tages: Hans zu Lande, zu Wasser und in der Luft ~*~ Anmeldeschluss: Conzahler nur mit...
An den ehrwürdigen Prior Herzog Beltram Dragosani,ihr erhaltet hiermit den vorläufigen...
Parei in Nordandryll. Schon von Weitem kann man die hohen Türme der Magier erkennen, welche...
Das Gerücht des Tages: Über den Herrn Primator ~*~ Hier gehts zur Anmeldung von Primum 2 - Es ist...
Auf der ersten Insel - Primum - lebt das Volk der Uth.
Es handelt sich um ein primitives Steinvolk. Die Uth haben eine sehr einfache aber logische Sprache.
Lesen und Schreiben können die Uth jedoch nicht.
Geschichten sind für ihre Welt ein wichtiger Bestandteil und werden nur mündlich überliefert. Alle 1000 Jahre, wenn der Wettstreit beginnt, werden die Geschichten von den Epistemen zusammengetragen und für die Nachwelt aufgeschrieben.
Die Episteme haben der Lautsprache der Uth eine Schrift gegeben und versuchen seither die Wörter und Silben der Uth zu übersetzen.
Weiterlesen....
Kommt nach Primum, haben Sie gesagt! Da erntet Ihr Ruhm und Ehr, haben Sie gesagt!
Da erlebt Ihr Abenteuer, die Ihr Euren Kindern und Kindeskindern noch erzählen könnt, haben Sie gesagt!
Aber was mich auf dieser unsäglichen Insel dann erwartet hat, schlägt dem Fass den Boden aus. Wenn ich meine Kinder je wiedersehen sollte, dann werde ich ihnen bestimmt nichts davon erzählen.
Zunächst haben sich alle Mannen meines Kriegszuges aufgeführt, wie Matrosen auf Landgang. Nun gut, wir waren ja schon ein paar Wochen mit dem Schiff unterwegs, ehe unsere Gallionsfigur durch den Nebel stieß und wir einen ersten Blick auf diesen kahlen Felsen werfen konnten.
Die paar grünen Halme waren ziemlich giftig und bescherten mir die ersten Tage und Nächte auf dem Donnerbalken.
Etwas geschwächt, konnte ich am 3. Tage meine eigentliche Arbeit aufnehmen. Ich war der Foltermeister des Kriegszuges. Doch zu tun hatte ich erstmal eh nichts.
Ich frug mich bis heute, warum ich in die Wälder ging. Auf eine blödere Idee hätte ich kaum kommen können. Ich hätte meinen haarigen Hintern im Lager lassen sollen und nicht den Abenteurer spielen. Aber da war dieses Gerücht. Von dem Baum, den keines Mannes Axt zu fällen vermag. Das hört sich verdächtig nach einer Eisentanne an. Für die Temperaturen, die es auf diesem sonnigen Fleckchen Erde hat, sind Eisentannen eigentlich nicht gemacht.
In meinem Kopf surrte die Idee eines enormen Schlagstockes aus einem daumendicken Ast einer Eisentanne umher. Dabei hätte ich mich eher fragen sollen warum diese Eingeborenen einen Mundschutz trugen.
Als ich in der Abenddämmerung im Schatten einer enormen Buche auf eine buntschillernde, bovistartige Morchel stieg, wusste ich warum. Zum Glück bin ich daran nicht gestorben, aber den alptraumartigen Rausch den ich die ganze Nacht durchlitt, möchte ich nicht nochmal durchleben.
Aber nun hab ich wieder etwas für mein Handwerk gelernt. Was man in der Abenddämmerung mit den Pilzen alles machen kann, am Tag bei Sonnenschein, hätten mich die Sporen des Pilzes wahrscheinlich umgebracht und wenn man im Mondenschein daran schnüffelt, dann hat man die süßesten, rauschartigsten und feuchtfröhlichsten Träume, die je ein Mann zu haben schien.
In meinem Träumen lag ich unter dem mächtigen Stamm der Eisentanne meiner Träume und meine Axt ging wie Butter durch den Stamm. Und die Kopfschmerzen, die ich danach hatte, konnte niemand lindern. Und ich war mir nicht mehr sicher, ob es wirklich eine Buche war, in deren Schatten ich auf dieses obszöne Pilzgewächs trat.
Ein Gewitter zog auf und die Buche, die ich suchte, wird doch eine Eiche gewesen sein. Die Eisentanne hab ich leider nicht gefunden.
Als ich wieder unter den Lebenden weilte, hatte mein Heerführer einen Auftrag für mich. Ich sollte warum auch immer einen dieser Eingeborenen foltern.
Mein Gewissen plagte mich nur ein Wenig, weil sie es waren, die meinen desolaten Körper wieder ins Lager zurückschleppten.
Und zu meinem Glück war es augenscheinlich keiner von den Eingeborenen, die mit mir in die Wälder gegangen waren, es war der erste Krieger der Uth und er lachte immerzu, selbst als ich ihn mit seinem eigenen Steinseil fesselte.
Foltern, ja dass kann ich, also machte ich mich gleich ans Werk. Der Schreiber stand zu Beginn noch neben mir und versuchte dem Uth einige Fragen zu stellen, doch der Uth blickte uns nur versteinert an und sagte kein Wort. Immer wenn ich ihn mit meinem liebevoll zusammengetragen und mit viel Zuneigung gepflegten Werkzeug ein bisschen anzusporen versuchte, lachte er nur wieder.
Ich versuchte wirklich diesen Uth zu verletzen, mit allem was ich hatte. Und sein Gelächter kann ich immer noch in meinen Ohren hören.
Ich versuchte ihn solange mit allen geeigneten Mitteln zu foltern, bis mir mein Lieblingsmesser an ihm abbrach. Eine unglaubliche Wut überkam mich. Ja und ich vergoss die ein oder andere Träne, mein Messer begleitet mir schon länger als meine Frau und jetzt ist es hin.
Ich lief wutentbrannt zu unserem Koch und holte mir ein Fleischerbeil.
Dem Koch schulde ich ein neues Beil und der Uth schuldet mir meine Ehre.
Am Ende prügelte ich ihn mit einem Hammer, bis der Hammer vom Stiel abbrach und ich ihm mit der bloßen Faust eine verpasste.
Ich hatte noch nie in meinem Leben zu viel Schmerz erleiden müssen, wie als der Uth mich auslachte, weil meine Hand nach diesem Schlag anfing zu bluten. Ich glaube ich habe mir tatsächlich meine Hand an einem Uth gebrochen.
Ich holte mir beim Schmied eine Feile und nach stundenlanger, hingebungsvoller Arbeit, kam ich durch die steinerne Haut und mich glitzerte ein Tröpflein Blut für einen Moment an, bevor die Wunde sofort wieder versiegte.
Der Schreiber lag draußen vor dem Zelt und reiherte in einem Eimer. Der hält aber auch gar nichts aus.
Als wir den Uth wieder aus den Fesseln entließen, weil sein Stamm unsere Palisaden zerlegte, stand er einfach nur auf und ging zu mir rüber, lachte wieder und betonierte mir eine, so dass ich im wahrsten Sinne des Wortes aus meinem eigenen Zelt flog.
Aufgrund eines Kieferbruches konnte ich den restlichen Aufenthalt auf der Insel nur noch flüssige Nahrung zu mir nehmen. Und dieser Schnaps, den die Eingeboren bei Nacht tranken, brachte mich wieder unter den Stamm der Eisentanne, die vielleicht sogar eine Kiefer war.
Aber eines kann ich sagen, so wahr mir die Götter helfen, die Uth können bluten und ihr Blut ist rot, so wie das unsere.
Anmerkung des Schreibers: Meinen Vorschlag wir sollten den steinigen Eingeborenen einfach waschen, wurde bis zum Ende nicht beherzigt.
Die sogenannte Zungenalge
Auf der Insel Primum wachsen gewöhnlich viele Kräuter, die dazu neigen den Unvorsichtigen zu vergiften. Kaum etwas auf dieser Insel ist harmlos. So ist es kein Wunder, dass Einheimische ihre Nahrungsmittel sorgfältig aussuchen oder eine gewisse Resistenz gegen die Flora und Fauna entwickeln müssen. Alles andere bedeutet den Tod.
Umso mehr bin ich darüber verwundet, dass es auf dieser Insel ein sehr starkes heilfähiges Kraut gibt. Diese unscheinbare Pflanze wächst im Wasser und scheint dieses zu filtern. Das ich es entdeckt habe, war ein Wille des Geistes, denn ohne diese Pflanze wäre ich hier gestorben. Ich habe auf die schmerzhafte Weise lernen müssen, dass es nicht reicht, einfach nur vorsichtig zu sein.
Es war nur ein kleiner Schnitt an den Dornen einer Pflanze, den ich erst bemerkt habe, als das Brennen begann. Und dann wurden meine Beine schon schwächer. Außer Hörreichweite eines denkenden Wesens war ich auf mich selbst gestellt. Ich hatte ein Gegenmittel dabei, dass ich auf die Wunde träufelte, doch meine Kraft verlies mich zunehmen. Ich brach in der Nähe des Wasserlaufs zusammen.
Als ich wieder zu mir kam, lang mein Arm im Wasser, von einer Pflanze umgeben, die ihn ihrer Form mich an eine Zunge erinnerte. Zungenalge, so schrieb ich sie später in meine Aufzeichnungen. Ein paar dieser Zungen hatte sich um mein Arm gewunden. Ich nahm, zu Untersuchungszwecken, einige dieser Algen mit und nach sorgfältigen Prüfungen bin ich mir sicher, dass sie dafür gesorgt haben, dass die Wunde von dem Gift gereinigt wurde und das mein Körper mehr Kraft fand, gegen den Wundbrand anzukämpfen. Letzendlich hat dieses Kraut geholfen, dass ich noch am Leben bin.
epistemische Anmerkung: Diese ungehobelten Einheimischen würden diese Pflanze nie und nimmer anrühren, weil sie grün ist. Eine Zeichnung der sogenannten Zungenalge muss wohl im Nebel abhanden gekommen sein.
Der Baum der Liebenden
Eine alte Legende besagt, dass es vor langer, langer Zeit wohl eimal ein Liebespaar gegen haben soll, dass sich immer an einem Baume traf und die Früchte ihrer Liebe brachten den Baum zum Wachsen.
Was für ein ausgesprochener Humbug könnte man meinen, doch die Auszeichnungen lügen nie. Es spielte sich bei dem Wettstreit ab, als die Freiheit das ersten Mal gewann. Die beiden Liebenden kamen aus zwei verschiedenen Lagern und sie trafen sich heimlich. Natürlich wurden sie irgendwann erwischt und jeweils in ihren Lagern festgesetzt.
Am vorletzen Abend des Wettstreits konnte der junge Liebhaber endlich fliehen und wurde beim Versuch seine Geliebte aus ihrem Gefängnis zu befreien schwer verwundet. Der Vater der jungen Gefangenen erstach den Liebhaber der eigenen Tochter mit seinem Dolch, doch als er in das entsetzte Gesicht seiner Tochter blickte, brach sein von Hass erfülltes Herz und er lies sie gehen. Die Beiden flohen, doch er war so schwer verletzt, dass ihn keiner hätte retten können, also schleppte sie den schwer verwundeten Körper ihrer Liebhabers zu dem Baum ihrer Liebe.
Als er in ihren Armen starb, zog sie den Dolch ihres Vaters aus seiner Brust und tötete sich dann selbst. Der Baum war als stiller Beobachter der einzige Zeuge ihrer Liebe und ihres Todes und so hatte er Mitleid mit den Beiden. Er nahm ihre Körper in sich auf, so verwurzelte sich alles zu einer im Stamm verwachsenen Einheit.
Am nächsten Tag kamen Gerüchte auf, dass jemand über Nacht die Seiten gewechselt hätte und die Freiheit gewann. Böse Zungen behaupteten, das die Freiheit nur hat gewinnen können, weil in dieser Nacht das Zeremoniell des Krieges verschwand und bis zum heutigen Tage nicht wieder aufgetaucht ist.
Danach wurde darüber nachgedacht sinnlose Tode während des Wettstreits besser zu vermeiden und die Richtlinien des Ortes der Aufersehung wurden modifiziert. Der Phönix der Asche wart wie ein Phönix aus der Asche zum nächsten Wettstreit zur Stelle, damit sowas nie wieder geschehen mag.
Anmerkung: Daraufhin folgten allerlei vertrackte Liebesgeschichten, die auf die Macht dieses Baumes zurückzuführen sind. Siehe Sammlung Abteilung Liebesbriefe von Uth.
Der Fluch des Wächters
Nur, wenn sich der Schleier lichtet, wird man eintreten
Wenn es nicht Tag, nicht Nacht ist
Wenn Sonne und Mond einander ins Antlitz sehen.
Wenn sich der Schleier hebt Und Leben zu Traum und Traum zu Leben wird.
Er steht auf der Schwelle, nicht in dieser, nicht in jener Welt
Ein Krieger, seit tausend Jahren in Vergessen gehüllt
Ein Beschützer dessen, dem er den Rücken kehrte
Nicht der Zeiten Zahn vermag ihn zu zermalmen
Nicht tausend ehrlose Schwerter niederstrecken
Nicht der Drachen Feuer zu Asche verbrennen
Nur dem ritterlichen Schwert beugt er sich.
Das ist sein Fluch.
Er wird schweigen und zusehen, wenn andere sein Schicksal bestimmen.
Das ist sein Fluch.
Er wird in Gefangenschaft oder in Freiheit gehen, wie sie enscheiden.
Das ist sein Fluch.
Er wird das Schwert heben und für sie kämpfen
Er wird das Schwert heben und gegen sie kämpfen
Das ist sein Fluch.
Geliebte Niniane,
es ist nun einige Wochen her, dass ich dem Gesandten des Geistes gefolgt bin. Die Fahrt über die stürmischen Meere war anstrengend und voller Entbehrungen. Doch in mir brennt ein Feuer, ein Funke der sich entzündet hat, als sie von den Inseln der Macht sprachen. Von dem Gleichgewicht und der Ordnung. Du hast es gesehen, noch bevor ich es mir selbst eingestehen konnte. Du hast mich frei gegeben, diesem Ruf zu folgen und dafür liebe ich dich umso mehr.
Du solltest es sehen, das Lager der Ordnung. Lauter ehrbare Kämpen, die sich auf das gleiche Ziel eingeschworen haben. Die Insel für ihr Haus zu gewinnen. Ich wünschte, Du wärst mitgekommen. Hättest gesehen, wie ich als Sieger aus dem Turnier um den Ersten Streiter hervorgegangen bin. Mein Herz schmerzt, weil Du nicht bei mir bist. Weil wir auf dieser Insel nicht im gleichen Lager sein könnten, denn dein Herz ist wild – wild wie die Urkraft. Und trotzdem hast du mich gehen lassen und bist, für mich, zurück geblieben.
Hier strömt so viel auf mich ein, so viel neues. So viele Gleichgesinnte, die mir auf die Schulter geklopft und Essenzen gegeben haben, um zu zeigen, dass ich auf dem Weg zur Anerkennung durch den Aeon nicht allein sein werde. Ich gewinne hier auch für dich, für uns.
Meine Sehnsucht nach Dir ist so stark, dass mir mein Herz vorgespielt hat, Du wärst in der Stadt. Doch mein Verstand weiß, dass Du für mich zurück geblieben bist.
Ich werde wiederkommen, meine Liebe. Wiederkommen, weil Du mich hast gehen lassen. Wiederkommen, um Dich zu holen. Ich wüsste nicht, wie ich mich verändert hätte, wäre ich dem Ruf der Inseln nicht gefolgt. Es ist, als ob ich meine Bestimmung gefunden habe. Wir können hier, wenn der Kampf um die Insel gewonnen ist, ein neues, gemeinsames zu Hause finden. Zusammen hier glücklich sein. Oh, geliebte Niniane, ich bitte Dich, komm dann zu mir. Ich finde Stärke in dem Gedanken daran, dass wir hier eine neue Heimat finden werden.
Ich stelle mir dein strahlendes Gesicht vor, als ich alle Aufgaben des Aeon bestanden habe und ich von dem Haus als Erster Streiter ausgerufen wurde. Als ich die Waffe des Paladins aus dem Stein ziehen konnte. Ich denke, Du wärst stolz auf mich gewesen. Unser Lager war das Erste, dass seinen Streiter benennen konnte. Ich spüre die Macht des Aeon durch mich fließen. Ein erhabenes Gefühl.
Wenn die letzte Schlacht geschlagen, die letzten Siege einfahren sind, dann werde ich mit dem Schiff zurück kehren und Dich holen. Meine Geliebte, wie sehr wünscht sich mein Herz, dass du jetzt bei mir wärst. Die Lager werden zum letzten Kampf gerufen und als Paladin werde ich das Herr anführen. Ich werde für die Ordnung und für Dich kämpfen, auf das wir bald wieder vereint sind. Mein Herz gehört Dir – für immer.
Dein
Alaric
Paladin der Ordnung auf der Insel Primum
Geehrter Bewahrer
Ich möchte als offizieller Repräsentant meines Lagers, den Stein der mich ausweist habe ich Euch bei der Überreichung dieses Schriftstückes vorgeführt, ein Beschwerde einreichen. Auf dem Gebiete der Stadt treibt sich ein Gaukler herum der mit seiner Geige gar garstige Geschichten gesponnen hat. Jedes Wort dass er über mich und die Mannen meines Lagers in die Welt posaunt ist erstunken und erlogen. Nicht nur wir sondern auch unser Aeon ist erzürnt, nein geradezu in Rage das diesem verleumderischen treiben kein Einhalt geboten wird. Wir würden die Angelegenheit nur all zu gerne in unsere eigenen Hände nehmen, doch der Wicht versteckt sich, nicht ohne Häme, hinter dem Stadtfrieden. Den ihr und eure ehrwürdigen Brüder zu schützen gelobt haben. Wir verlangen dass ihm dieser Schutz entzogen wird und verleumderische Taten wie die seine auch als Verletzung des Stadtfriedens gewertet werden. Doch am Besten mag es sein, wenn ihr durch eure Gerichtsbarkeit diesem garstig geigendem Gegaukel ein Ende bereiten möget.
Hochachtungsvoll
Klinn Funklweber
Ich bin Episteme und ich sage, was ich weiß.
Liebe Brüder und Schwestern,
Zeit ist über die Inseln gezogen und der Tag, da sich die Nebel lichten um die fremden Besucher auf unseren Eilanden willkommen zu heißen rückt näher. Ich stehe immer noch zutiefst in eurer Schuld, mich mit dieser ehrenhaften Aufgabe zu Ehren des Geistes und der Weisheit beauftragt zu haben.
Mehrere Monate verbrachten zwei unserer Brüder und zwei unserer Schwestern zusammen mit mir auf Primum. Und wie es unsere Aufgabe war beobachteten wir die dort lebenden Menschen und sammelten Informationen über sie. Die Begleitung des Phoenix war wie sooft unnötig - dennoch sind wir zutiefst dankbar darüber. Wir konnten Dank der Weisheit, die in Vorsicht und Achtsamkeit liegt, ungesehen bleiben und unsere Aufgabe erfüllen. Von unseren Brüdern und Schwestern werdet ihr in Bälde weitere Berichte erhalten, zunächst jedoch mein Gesamteindruck zur Sprache der Uth, des auf Primus lebenden Volkes:
Ja, sie sind an uns gemessen primitiv. Und ja, sie haben dennoch eine Sprache. Krude, ungehobelte Laute, kantig und kurzsilbig. Unpräzise sind ihre Worte und vielfältig an Bedeutung. So ist es nur passend, dass das Volk sich selbst als Uth - in ihrer Sprache etwa Fels oder Stein - bezeichnet.
Doch nicht nur der Klang und der Inhalt der Worte sind von Wichtigkeit - um einen Uth zu verstehen muss man ihn sehen und ihre Kultur kennen lernen, denn oft sind eine Geste oder eine Bewegung notwendig, um die genaue Absicht seiner Aussage zu erkennen. Sie mögen sich untereinander jedenfalls sehr gut in dieser Form verständigen können.
Es ist fraglich, seit wann sich diese Sprache entwickelt hat und ob sie sich weiter entwickeln wird. Jedenfalls ist sie mit den uns bekannten Sprachen der Inseln des Geistes - abgesehen von Zufälligkeiten - wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf - nicht verwandt.
Aus dem Zusammenhang unserer Beobachtungen und wiederkehrender Sprachmuster bei gewissen Handlungen, war es uns möglich eine Übersicht einiger typischer sprachlicher Begriffe der Uth zu verfassen. Diese, sicher mehr als unvollständige Liste, liegt meinem Bericht bei, werte Brüder und Schwestern.
Jedoch bin ich der Meinung, insbesondere im Hinblick auf den Erlass des Phoenix für den anstehenden Wettkampf auf Primum, der Sprache der Uth keine weitere Bedeutung zukommen zu lassen. Das Studium ihrer Verständigung kann nur im Zusammenhang mit dem Studium ihrer Lebensweise und Kultur erfolgen, wohl am ehesten, wenn man bei oder mit ihnen leben würde. Dies ist uns jedoch, dem Geist sei Dank dafür, versagt worden.
Und so vernehmt meine Enumeracio:
Die Uth besitzen feste, wiederkehrende und gebräuchliche Laute, die verschiedenen Personen des Volkes gleichermaßen bekannt sind und verwendet werden, sodass gesagt werden kann, sie haben eine Sprache.
Die Sprache ist simpel aufgebaut jedoch nicht eindeutig was Bedeutung und Inhalt eines Wortes betrifft, sodass mit ein und dem selben Wort verschiedene Objekte oder Konzepte erklärt werden können. Disziplinen der Weisheit wie Philosophie, Debatten oder die Weitergabe von speziell differenziertem Wissen ist somit nicht möglich.
Um die Sprache in ihrer Gänze zu erfassen, zu verstehen und zu sprechen ist ein Studium von Lebensweise und Bräuchen der Uth über eine längere Zeit unter Einbindung von Interaktion notwendig. Da der Phoenix dies untersagt hat, ist dies hinfällig.
Die Aufgabe der Episteme ist die Mehrung des Wissens zu Ehren des Aspekts der Weisheit und des Ruhmes des Geistes um dem nächsten König zur Seite zu stehen.
Daraus resultiert meine Conclusio:
Das Erlernen der Sprache der Uth würde den Kontakt zu einem primitiven Volk erleichtern, dass eine Insel im frühen Entwicklungsstadium besiedelt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die weitere Isolation und Beobachtung von Primum, bis die Uth eine angemessene Stufe der Zivilisation erreicht haben, um mit ihnen in Kontakt zu treten, anzuraten.
Zudem kann aus ihrer Verständigung kein Wissen zu Ehren der Weisheit und der Mehrung des Ruhmes des Geistes gewonnen werden. Sofern dies ein Fehler ist, werden Geist und Weisheit uns mit dem Wissen segnen, unser Versäumnis nachzuholen.
Dies ist, was ich weiß.
Ich freue mich auf meine Rückkehr zu unseren Gestaden und die Gänge unserer Bibliotheken, Brüder und Schwestern. Gerne stehe ich euch dann zur Debatte über meinen Bericht, die Sprache der Uth und meine Notizen zur Verfügung.
Gegrüßt seien die Ehrwürdigen, denn ich bin ein Diener der Weisheit.
Ich bin Episteme und ich sagte, was ich weiß
Aht | Fisch (auch abschätzig oder Beleidigung, es ist nicht ehrenwert ein Fisch sein zu wollen, außer man ist ein Gott (Ahd) |
Ana | drei oder alt (eine weitere Bedeutung konnte nicht abschließen übersetzt werden) |
Ar | werden |
As | gehen, machen, tun |
At | Wasser |
Bae | Gut, Ja |
Bao | Spiel, Wettbewerb, Zeitvertreib |
Da | weiblich oder eins |
Do | Licht |
Dur | Dumm, |
Et | Zauber |
G(ü) | Ein Füllwort wie Äh oder Ähm |
He | da (Richtung) |
Ho | groß |
Id | Luft |
Ik | oben |
Iht | Vogel |
Kop | kalt |
Li (Il'Uth) | Gold (glänzender/lieblicher Stein) |
Lum | meins |
No | Feuer |
Pae | Schlecht, Nein |
Ra | Freund |
Ru | Verbrechen (wörtlich: geschehender Stein) |
Ta | zwei |
To | Kraft, Stark |
Tur | dunkel, böse (wörtlich; Hartes Ding angetan bekommen, ) |
Ud | unten oder Etwas (weiblich) |
Uht (Me'Ut) | Tier (wörtlich: kleiner Geist Ding) |
Ut | männlich, |
Uth | Ding, Steinvolk an sich, auch die Frauen, alles was aus Stein ist... |
Am Feuer einer Rotte Orks, gehört von einem Gefangenen der fliehen konnte wurde folgende Geschichte erzählt. Glücklicherweise unterhielten sich die dort versammelten Rotten in der Handelssprache da sie scheinbar selbst verschiedene Varianten der dunklen Sprache beherrschten:
Der Anführer, ein vernarbter riesiger Krieger in schwerer Rüstung riss den Schädel nach oben in dem er den scharf riechenden Schnaps bewahrte den die Ungetüme schon seit Stunden in sich hinein schütteten.
„Die Shatraug sagen wir können auf diesem Tok nicht sterben!“
Jubel brach aus und die Sicht des Berichterstatters wurde ab diesem Zeitpunkt vom umherspitzenden Blut seines Nebenmanns getrübt, dem ein Ork voller Übermut den Schädel mit dem Stiefel eingetreten hatte.
„Die Shatraug sagen eure schwächlichen Geister werden von den Dhgu zurück in ihre stinkenden Körper geschickt um immer wieder diesen Bag von einer Insel mit dem Blut des Feindes zu tränken und ...“
Erneuter Jubel, unterbrochen von würgenden Kotzgeräuschen einiger berauschter Orks lies den Rest der Information im Lärm untergehen.
„... keinen von Euch beschissenen Daguls! Wenn ich jetzt also einem vom Euch Snaga-Hai den hässlichen Schädel schlage...“
Mit einer brachialen Bewegung riss der große Ork seinen schweren Säbel aus dem Holzklotz in dem er steckte und hackte seinem Nebenork den Kopf von den Schultern.
„... kommt er zurück!“
Stille senkte sich über das Lager und alle Blicke richteten sich gespannt auf den langsam nach hinten kippenden kopflosen Körper. Sekundenlang geschah gar nichts und schließlich richteten sich die Blicke der versammelten Krieger auf den Anführer.
„SHATRAUG! BEWEG DEINEN FAULIGEN KADAVER HER UND ERKLÄR MIR WARUM DIESER USHTAR NICHT WIEDER AUFSTEHT!“
Wutentbrannt packte der große Ork eines der kleineren Biester und warf ihn geradezu in die Dunkelheit.
„Hol ihn her!“
Gemurre erklang unter den Kriegern und nur das hasserfüllte Geschrei des Anführers schien die Bestien davon abzuhalten ihren Anführer auf der Stelle anzugreifen. Aus der Dunkelheit schälte sich eine knorrig verdrehte Gestalt in dreckigen blutbeschmierten Roben heraus.
„WAS SOLL DIESE BAG? DU SAGTEST WIR KÖNNEN HIER NICHT STERBEN!“
Die Gestalt murmelte vor sich hin und ein scharfer stinkender Wind erhob sich und fuhr dem Anführer entgegen, packte ihn und warf in in das von der Luft angefachte Feuer hinein. Kreischend und brennend rollte die große Kriegskreatur auf dem trockenen Boden herum und verstummte erst Minuten später völlig. Der verkrüppelte Ork in den Roben eines Schamanen lächelte still vor sich hin. Schließlich setzte er sich in die Runde der verstummten Orks die ihm erfurchtsvoll Platz machten. Seine Klauenfinger deuteten auf einen weiteren großen Ork, welcher erschrocken zusammenzuckte.
„Du bist ab jetzt Brok dieser Rotte. Ich bin durstig“
Seine Stimme klang krächzend und alt. Sofort reichten die kleineren Orks ihm ihre Trinkschädel. Er suchte sich ruhig und genüsslich einen der Schädel aus und nahm einen tiefen Schluck.
„Es wird bald hell. Doch bevor das brennende Auge sich über diesen Wald erhebt, wird der Ushtar ohne Kopf und der nutzlose Braten dort drüben wieder an eurer Seite stehen. Es sei den ich bitte die Dhgu darum einen von ihnen im Reich der Asche zu behalten.“
Mit diesen Worten stand er auf und zeigte auf einen weiteren Krieger.
„Bring den Kopflosen in mein Zelt. Er soll in einem Körper mit Kopf aufwachen. Urulak aber lass ihn hier. Sein verbrannter Körper wird ihn daran erinnern, sich nicht mit den Gijak-Shatraug anzulegen...“
Es vergingen Stunden in denen sich die Orks still und ernsthaft betranken. Nur ab und an erklang hämisches Gelächter unter den Bestien, wenn sie auf den verkohlten Rest ihres Anführers blickten. Der Gefangene nutzte diese Zeit um seinen Fesseln zu lockern und im Morgengrauen zwischen seinen schlafenden Wächtern hindurch zum Rand des Waldes zu kriechen. Er drehte sich ein letztes Mal erschrocken um, als ein hysterischer nicht enden wollendes Geschrei voller Schmerz aus dem Lager der Orks erklang. Im düsteren Licht sah er einen großen verbrannten Körper wanken dessen Gebrüll plötzlich vom Triumpfgeschrei der Orkstreitmacht dort im Tal überschattet wurde.
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